MI 25.11.2020 | 20.45 Uhr | Das Erste
Die Skiläuferin Erika Schinegger aus Österreich wird 1966 Weltmeisterin in der Abfahrt. Und eigentlich war klar, dass sie 1968 an den Olympischen Spielen teilnehmen wird. Sie war ein gefeierter Star, dass sie eine Medaille holt, schien völlig klar.
Der Schock kommt kurz vor Olympia. Bei einem Routinetest wird festgestellt: Erika ist ein Mann. Ihr Körper ist männlich. Für den Skiverband ist das ein Skandal, und es wird von Erika verlangt, dass sie sich operieren lässt, um eine „richtige“ Frau zu werden.
Erika kann es nicht fassen, aber sie – er nimmt sein Schicksal in die Hand.
Das Drama „Einer wie Erika“ am Mittwochabend im Ersten erzählte eine wahre Geschichte. Erika Schinegger heißt heute Erik. Damals wurde festgestellt, dass bei ihm die männlichen Geschlechtsorgane zwar da waren, aber nach innen wuchsen. Der Skiverband verlangte tatsächlich eine OP zur Frau, aber Erik wollte es anders.
Markus Freistätter spielt Erik(a), und es ist berührend mitanzusehen, wie er nach und nach feststellt, was mit ihm los ist. Zu sehen ist aber auch, wie haarsträubend der Umgang der Funktionäre mit dem Fall war. Leugnen, unterdrücken, erpressen – widerliche alte Männer wollten nicht einsehen, was nicht zu ändern ist und stattdessen das Leben eines Menschen ruinieren.
Erik Schinegger heiratete später übrigens, bekam eine Tochter und betreibt eine Skischule.
-> Der Film in der ARD-Mediathek (bis 2. Dezember 2020)
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