Dieser Film heißt nicht ohne Grund „Les Misérables“. Die Geschichte spielt nämlich dort, wo auch der Roman von Victor Hugo aus dem Jahr 1862 spielte.
Stephane (Damien Bonnard) gehört in Monfermeil zur Verbrechensbekämpfungseinheit. Er ist unterwegs mit Chris (Alexis Manenti) und Gwada (Djibril Zonga). Sie müssen mit den Clans umgehen und mit den Spannungen zwischen diesen Gruppen und der Polizei im Ort.
Als ein Löwenbaby, das Maskottchen eines Clanchefs, geklaut wird, gerät die Lage allerdings außer Kontrolle. Als Stephane, Chris und Gwada eine Verhaftung vornehmen wollen, kommt es zur Wendung. Denn sie werden dabei von einer Drohne gefilmt. Ihre Taten sorgen nun widerum für Empörung. Und bald ist unklar, wer in diesem Viertel eigentlich gejagt wird.
„Die Wütenden – Les Misérables“ hat mit Victor Hugos Roman nur noch wenig zu tun. Aber der Film zeigt, wie sich Unruhen entwickeln können. Wie kleine Ereignisse zu immer größeren Dimensionen führen können.
Manchmal ist nicht klar, ob es sich bei dem Film um eine Doku oder um eine Fiktion handelt. Beides wäre ohne Weiteres möglich.
So wichtig das Thema ist und so interessant eigentlich auch die gesellschaftliche Tragweite ist, die da gezeigt wird, leider überträgt sich die Spannung nicht. Oft ist der Film langatmig und dass er über weite Strecken wie eine Real-Life-Doku wirkt, macht es da auch nicht besser. Am Ende ist dann nur noch Rennen und Gewalt.
Der Film war nominiert für den besten internationalen Film beim Oscar 2020 – aber da gab es unter den Monierten seit bessere Werke.
Die Wütenden – Les Misérables
Frankreich 2019, Regie: Ladj Ly
Wild Bunch, 105 Minuten, ab 16
3/10
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