Das Literarische Quartett

FR 01.05.2020 | 22.55 Uhr | ZDF

Die Buchmesse ist ausgefallen, die Buchläden waren wochenlang weitgehend geschlossen. Verlage haben es in der Zeit des Coronavirus wahnsinnig schwer, ihre Werke unter die Menschen zu bringen.
Da ist man doch wahnsinnig froh, wenn es eine beliebte Literatursendung gibt, die wieder ein paar neue Bücher vorstellt. Gut für die Leser, aber auch gut für die Branche.
Und dann kommt am Freitagabend „Das Literarische Quartett“, um olle Kamellen vorzustellen. Zwei von vier vorgestellten Büchern waren Klassiker. Weil man ja jetzt in dieser Zeit auf bekannte Werke zurückgreifen wolle. Das mag sein, aber vom Quartett erwarte ich Neuigkeiten.

So ging es um Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausens „Der abenteuerliche Simplicissimus“ aus dem 17. Jahrhundert. Dazu ist eigentlich alles gesagt. Außer dass Matthias Brandt das Buch früher doof fand und heute toll findet. Dazu noch Gabriel García Márquez‘ „Hundert Jahre Einsamkeit“ von 1967.

Aber immerhin auch zwei Neuvorstellungen. Die waren dann aber mitunter nicht besser. Matthias Brandt stellte Adeline Dieudonnés Roman „Das wirkliche Leben“ vor und schwärmte von diesem Buch. Woraufhin Kritikerin Eva Menasse anmerkte, dass im Buch krasse Folge- und Inhaltsfehler enthalten seien. Ein Umstand, dem die anderen zustimmten und den dann auch Matthias Brandt einräumte. Um dann zu sagen, dass er drüber hinwegschauen konnte, in dem er solche Ungenauigkeiten überlese. Und schon wurde aus dem umschwärmten Buch ein Verriss.

Natürlich geht es im Quartett nicht darum, nur Bücher vorzustellen, die alle toll finden. Aber ein bisschen Kompetenz wäre schon gut, und für lange bekannte Werke kann man ja ganz am Ende eine kleine Empfehlungsecke einrichten.

-> Die Sendung in der ZDF-Mediathek (bis 1. Mai 2021)


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