Oberkrämer und Velten: Briefe landen in falscher Straße

Die beiden Orte haben mit 16727 dieselbe Postleitzahl – eigentlich dürfte deshalb dort kein Weg zweimal gleich benannt sein – aber 28 Doppelungen

MAZ Oberhavel, 29.1.2019

Oberkrämer/Velten.
Immer mal wieder bekommt Gabriele Scharm Post, die gar nicht für sie bestimmt ist. Die Briefe sollen eigentlich in den Veltener Buchenweg, landen aber in Schwante, wo es diese Straße auch gibt. Das Problem: Oberkrämer und Velten haben mit 16727 dieselbe Postleitzahl. Deshalb komme es zu Verwechslungen. „Wir haben jetzt schon einige Male verkehrte Post gehabt. Das zieht sich schon mehrere Jahre hin“, sagt Gabriele Scharm. Allein im Dezember zweimal, und sie sei nicht allein mit dem Problem der verirrten Post. „Wir geben die Briefe dann dem Postmann am nächsten Tag wieder mit.“

Aber warum haben eigentlich Velten und Oberkrämer dieselbe Postleitzahl? „Bei der Vergabe der Postleitzahlen ist zu berücksichtigen, dass der zur Verfügung stehende Zahlenvorrat begrenzt ist“, sagt Post-Pressesprecher Matthias Persson. „Aus diesem Grund kann nicht jeder Gemeinde eine individuelle Postleitzahl zugewiesen sein. Leider führt dies hin und wieder zu mehrfach vorkommenden Straßennamen.“ Die Post rate dazu, dies zu vermeiden. „Eindeutige Adressen sind nicht nur für eine pünktliche und korrekte Zustellung erforderlich, sondern auch für die Aufgabenerfüllung von Polizei und Rettungsdiensten oft sogar (lebens-) wichtig. Auch für Navigationsgeräte sind eindeutige Adresszuordnungen entscheidend.“

Wie Ivonne Pelz, die Pressesprecherin in der Veltener Stadtverwaltung, gestern sagte, gebe es in den beiden Orten 28 Doppelungen bei den Straßennamen. „Die letzte stammt aus dem Jahr 2008.“ Da habe man das Problem noch nicht im Blick gehabt. Die Straßenfindungskommission – der Vertreter von Stadtverwaltung und Fraktion des Stadtparlamentes angehören – tage bei Bedarf, also wenn Straßennamen zu finden seien. In solchen Fällen lasse sich die Kommission auch aus Oberkrämer eine Liste schicken mit dem aktuellen Stand der dort vergebenen Straßennamen. Das bedeutet, dass zumindest in Zukunft bei Neubenennungen keine Doppelungen mehr auftreten sollten.

Gabriele Scharm sagte, dass sie wegen dieses Problems auch schon vor einiger Zeit die Verwaltung in Oberkrämer angesprochen habe. Silvia Draeger, in Oberkrämer für die Bauleitplanung zuständig, war gestern dazu nichts bekannt. Von Seiten der Gemeinde gebe es keine Abstimmung mit Velten.

Dass die 28 Doppellungen in den beiden Orten nach und nach bearbeitet werden, das sei momentan allerdings nicht geplant, sagt Veltens Stadtsprecherin Ivonne Pelz. „Von unserer Seite haben wir da nichts geplant.“


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