Der Nobelpreis für Literatur! Als Joe Castlemann (Jonathan Pryce) und seine Frau Joan (Glenn Close) am frühen Morgen die Nachricht per Telefon bekommen, sind sie außer sich vor Freude.
Sie reisen nach Stockholm, um an der großen Feier teilzunehmen. Mit dabei ist auch Sohn David (Max Irons), der ebenfalls Schriftsteller werden will. Das Urteil seines Vaters zu seinem neuesten Text ist ihm sehr wichtig, aber der vertröstet ihn immer wieder. David ist zunhemend genervt.
Auch in Stockholm ist der Journalist Nathaniel Bone (Christian Slater). Er will eine Biografie über Joe Castleman schreiben. Der lehnt das ab, und auch Joan versucht ihm das auszureden.
Vielleicht weil Nathaniel ahnt oder gar weiß, dass die Rolle von Joan in Joes Leben nicht nur die der sorgenden Ehefrau ist? Wartet David vergeblich auf einen Rat seines Vaters, weil der vielleicht gar keine Ahnung hat vom Schreiben?
„Die Frau des Nobelpreisträgers“ erzählt eine ungewöhnliche Geschichte. Zunächst geht es um ein altes Ehepaar, das schon viel durchgemacht hat. Und nun die Lorbeeren erntet. Aber nach und nach wird klar., dass sich hinter der Fassade die Dinge ganz anders abgespielt haben.
Regisseur Björn Runge hat in Wirklichkeit einen Film geschaffen, in dem es um die Gleichberechtigung von Mann und Frau geht. Und welche Auswirkungen es haben konnte, weil es diese Gleichberechtigung in den 60ern noch im entferntesten nicht gab.
Glenn Close spielt die Frau, die immer in der zweiten Stand stand, ergreifend gut. Bis zuletzt versucht sie, eine Fassade aufrecht zu erhalten, obwohl sie längst bröckelt. Eine Frau, die glücklich zu sein scheint, aber in Wirklichkeit verbittert und traurig ist. Aber auch Jonathan Pryce liefert eine tolle Leistung ab – als erfolgreicher Autor, der nicht wahrhaben will, dass sein Ruhm mal enden könnte.
Die Frau des Nobelpreisträgers
USA 2017, Regie: Björn Runge
Fox, 101 Minuten, ab 6
8/10
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