Team Wallraff – Reporter undercover: Pauschalreisen

MO 14.05.2018 | 20.15 Uhr | RTL

Manchmal fragt man sich ja echt, wie das eigentlich mit den Pauschalreisen funktioniert. Da fliegt man mal fix für wenige hundert Euro nach Griechenland, verbringt zwei Wochen in einem Hoteldorf und darf sich all inclusive morgens, mittags und abends durchfuttern.
Und eigentlich ahnt man ja, wie das funktioniert, aber RTL hat es uns am Montagabend gezeigt. In „Team Wallraff – Reporter undercover“ ging es um Pauschalreisen im In- und Ausland.

Da wird über miese Produkte berichtet, die da zusammengemantscht werden. Über schimmliges Brot, das eigentlich noch serviert werden soll. Über Sirupcola, die sehr viel billiger und schlechter ist als richtige Cola oder andere Getränke. Billigfraß eben. Der Barkeeper warnt die Kollegen davor, das pure Wasser aus dem Zapfhahn zu trinken, muss es aber an die Kunden verkaufen.
Reiseleiter werden dazu ausgebildet, ihre Kunden hinzuhalten, teilweise zu belügen und immer so zu tun, als sei alles in Ordnung und als liege die Schuld bei Fehlern (die nie zugegeben werden dürfen) immer woanders. In Deutschland ging es um teure Wohnparks mit runtergekommenen Mobiliar und dreckigem Bad.

Klar, man staunt. Aber andererseits: So richtig überrascht ist man nicht. Außer vielleicht, dass nun mal wirklich aufgedeckt und bewiesen wird, wie getrickst wird. Wie die Kunden verarscht werden. Wie die Kunden gern mal als die eigentlichen Feinde angesehen werden, weil sie ja Fehler erkennen und monieren könnten.
Aber andererseits zahlen wir gerade bei Pauschalreisen in die Türkei, nach Griechenland oder andere Länder inzwischen so wenig Kohle, dass man sich schon fragen muss, wo es denn herkommen soll, das Geld für gutes Essen und guten Service.
Anders in Deutschland: Da zahlt man in einigen Markenparks so viel Geld und bekommt einen Standard, der einfach nur noch mies ist, weil nicht investiert wird.

Vielleicht sorgen Günter Wallraff und sein Team dafür, dass Reiseveranstalter in Zukunft genauer hingucken, was sie den Kunden anbieten. Aber auch, dass die Kunden genauer hinsehen, was sie denn da eigentlich buchen – und ob man nicht anderswo etwas mehr Geld zahlen will und dafür hoffentlich einen besseren Service bekommt.


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