Eurovision Song Contest 2018 – Unser Lied für Lissabon

DO 22.02.2018 | 20.15 Uhr | Das Erste

Nachdem es in den vergangenen Jahren für Deutschland beim Eurovision Song Contest, nun ja, nicht so doll lief, sollte in diesem Jahr alles anders werden. Ganz anders, und vielleicht sogar ja auch erfolgreich – also wenigstens einen vorvorletzten Platz.
Dafür hatte sich der hierzulande verantwortliche NDR ordentlich ins Zeug gelegt sich sich eine Jury, bestehend aus Fans und Experten zusammengesucht. Scheinbar hatten diese ganzen zusammengesuchten Leute einen Einfluss darauf, welche Künstler am deutschen Vorentscheid für den 2018er-Contest in Lissabon teilnehmen dürfen.

Nun haben eigentlich nur noch richtig gute Songs gefehlt. Daran hat es in den vergangenen Jahren gehapert, und auch 2018 sah es nicht sehr viel besser aus. Es kommt nicht nur auf den Künstler an, sondern vor allem auf den Song und natürlich auch auf die Performance.
An letzterem sind die Jungs vom voXXclub gescheitert. Fünf Männer singen „I moag di so“ – wo man natürlich gleich mal fragen muss, wer von den fünfen „ich“ ist. Zudem scheint voXXclub keine gute Liveband zu sein. Der Gesang war nicht perfekt, und überhaupt mit den fünf Stimmen viel zu überladen. Dazu die Hampelchorografie, die zu durcheinander schien. Eigentlich schade, denn warum sollte man nicht mal mit volkstümlichen Schlager zum ESC reisen? Dazu hätte er aber besser gemacht sein müssen.
Mit „Jonah“ hatte Xavier Darcy eine nicht mehr als nette Nummer im Programm. Völlig daneben war allerdings die Dame, die zur Ballade auf dem Flügel völlig übertriebene Turnübungen machte, die wirkten wie ein epileptischer Anfall.
Ivy Quainoo und ihr Song „House On Fire“ kamen leider nie aus dem Knick und plätscherte langweilig vor sich hin. Ebenso Natia Todua und „My own Way“, wobei die Sängerin allerdings auch den Preis fürs grässlichste Outfit bekommen sollte.

Michael Schulte singt stattdessen unser Lied für Lissabon: „You Let Me Walk Alone“ ist eine schöne – wenn auch ebenfalls ausbaufähige – Ballade. Der junge blondlockige Mann ist bislang nur durch seinen Youtube-Kanal bekannt und könnte damit seinen Durchbruch feiern. Ob wir mit diesem Song eine Siegchance haben, darf bezweifelt werden, aber immerhin braucht man sich mit diesem Act nicht verstecken, und wenn wir nicht Letzter oder Vorletzter werden ist das ja auch schon was.
Glücklicherweise waren sich die beiden Jurys und die deutschen Zuschauer beim Siegersong total einig. Nicht auszudenken, wie groß das Geschrei gewesen wäre, wenn das Publikum völlig anders als die Jurys abgestimmt hätten.


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