Nathan Hill: Geister

Samuel Anderson hat früh seine Mutter verloren. Sie ist damals einfach abhauen, einfach nicht mehr da gewesen. Keiner hat je gewusst, was damals geschehen ist.
Jetzt holt ihn diese Vergangenheit ein. Denn Samuel bekommt einen Anruf von einer Anwaltskanzlei. Seine Mutter taucht wieder auf, und ausgerechnet er soll für sie bürgen. Sie hat nämlich einen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner angegriffen. Oder was man so einen Angriff nennt. Samuel soll nun sagen, dass sie in Wirklichkeit eine gute Frau ist.
Aber kann Saumel so was sagen?
Und was ist denn damals nun eigentlich passiert? Er will es endlich rausfinden.

Und der Leser natürlich auch. Nathan Hill nimmt ihn auf mehr als 850 Seiten mit auf eine Reise durch Samuels Familiengeschichte. Denn seine Mutter Faye hat ein bewegtes Leben. Was er nicht wusste, ist, dass sie zwischenzeitlich in Chicago war, um zu studieren. Was damals noch etwas ganz Besonderes war – sie als Frau. Aber sie gerät in den Strudel einer Protestbewegung und in einen von ihr nicht verschuldeten Liebes- und Rachestrudel.
Ganz nebenher wird ein Stück US-Politgeschichte erzählt. Nicht als Sachbuch-Doku, sondern Nathan Hill verquickt seine Story mit wahren Begebenheiten.
Manche Exkurse in diesem sehr dicken Roman sind ein wenig ausschweifend. Aber die vielen Aspekte, die „Geister“ beleuchtet, machen aus Samuels und Fayes Leben eine sehr spannende Story.

Nathan Hill: Geister
Piper, 864 Seiten
7/10


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