Jonathan Crown: Sirius – Die Geschichte eines kleinen Hundes, der fast die Welt verändert hätte

Berlin in den 30er-Jahren. Der kleine Foxterrier Levi lebt in einer jüdischen Familie. Die Liliencrons merken mehr und mehr, welche Repressalien die Nazis auf sie ausüben. Irgendwann beschließt Herr Liliencron, dass Levi nun Sirius heißen soll. Denn Sirius klingt nicht jüdisch, und wenn er auf der Straße gerufen wird, fällt es nicht sofort auf.
Aber spätestens zur Reichspogromnacht ist klar – die Liliencrons können nicht in Berlin bleiben. Sie fliehen in die USA, und Sirius kommt mit.
Wie es der Zufall will, Sirius wird ein Hollywoodstar. Ein Filmemacher entdeckt ihn, weil Sirius – er heißt nun Hercules – recht schnell begreift, was man von ihm will. Er wird ein gefeierter Star und darf sogar im Zirkus auftreten. Durch eine Verwechslung tritt er aber bald die nächste Reise an – ausgerechnet wieder nach Berlin, wo der Krieg herrscht. Und Hercules nun Hansi heißt.

Jonathan Crown schreibt in seinem Roman über Sirius. Es ist die Geschichte eines kleinen Hundes, der fast die Welt verändert verändert hätte. Der Autor vermischt sehr geschickt politische und kulturelle Weltgeschichte.
Denn der Hund erlebt sowohl den aufkommenden Rassismus in Berlin. Die Zeit, als Juden um ihr leben fürchten mussten. Als seine Familie ins KZ Sachsenhausen kommen sollte, schon im Zug dorthin sitzt, aber bei einem Zwischenstopp in Birkenwerder doch noch weg kommt. Dann der Bruch und die Karriere in den USA.
Zwar ist es nicht so, dass das komplette Buch aus Sicht des Hundes erzählt wird. Dieser Eindruck, der vermittelt werden soll, ist falsch. es gibt aber immer wieder Passagen, in denen man in Sirius‘ Innenleben schauen, seine Gedanken lesen kann.
Wie überhaupt die Sprache in diesem Roman sehr besonders ist. Irgendwie sehr ruhig, sehr geerdet, manchmal niedlich.
Eine Geschichte voller Tragik, aber auch mit viel Humor.

Jonathan Crown: Sirius – Die Geschichte eines kleinen Hundes, der fast die Welt verändert hätte
KiWi, 292 Seiten
7/10


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