Club ohne Nachwuchssorgen

35 Leute kamen gestern zum Fasching – Wenn sich die Senioren im Eichstädter Gemeindehaus treffen, ist der Raum, oft kommen neue Leute hinzu

MAZ Oranienburg, 9.2.2017

Eichstädt.
Viele Seniorengruppen haben Nachwuchssorgen – es kommen kaum neue Mitglieder. Nicht so in Eichstädt, da platzte der Raum im Gemeindehaus gestern Nachmittag aus allen Nähten. 35 Leute kamen zur Faschingsfeier. „Hier ist ganz schön was los“, sagte Inge Meyer, die den Seniorenclub leitet.

Einmal im Monat finden die Kaffeenachmittage statt, die Teilnehmer sind Frauen und Männer im Alter zwischen 60 und 85 Jahren. „Immer im Januar legen wir fest, was wir machen“, sagt Inge Meyer. So ist im nächsten Monat der Bötzower Autor Manfred Ende in der Runde zu Gast. Außerdem finden dreimal im Jahr Ausflüge statt. So geht es zur Lausitzer Seenplatte, zum Beetzer Café am See und von Hennigsdorf aus mit dem Dampfer aufs Wasser.

Inge Meyer organisiert den Seniorenclub seit 1960 – also schon unglaubliche 57 Jahre. Vor der Wende noch unter dem Dach der Volkssolidarität. Ihre Mitstreiter im Vorstand sind Christa Fritsch, Lisa Dittmann, Anneliese Kolewe und Gisela Haase. „Das macht Spaß, weil wir merken, dass die Leute gern hierher kommen“, sagt sie. „Sie wollen mal raus, erzählen, andere Leute treffen.“ Anneliese Radensleben zum Beispiel kommt seit November in den Eichstädter Seniorenclub. „Alleine wollte ich erst nicht“, erzählt sie. „Dann gingen aber meine Nachbarinnen mit, und ich habe dann gesehen, dass ich hier noch mehr Leute kenne.“

Gestern, beim Fasching, war die Stimmung ausgesprochen ausgelassen – auch wenn die Musikanlage streikte und keinen Mucks von sich gab. Aber an sich scheint es sich in Eichstädt rumzusprechen, dass die Leute im Club ihren Spaß haben. „Wenn wir oder die Feuerwehr nichts machen würden, dann gäbe es ja im Ort nichts mehr“, sagt Inge Meyer. Unterstützung bekommen sie aber vom Ortsvorsteher Dirk Ostendorf, außerdem erhalten sie jedes Jahr finanzielle Mittel von der Gemeinde Oberkrämer. Der Seniorenclub in Eichstädt arbeitet unter dem Dach des Oberkrämer-Seniorenbeirates.

Wilfried Nagel kommt ebenfalls regelmäßig zu den Feiern. Für den Fasching verkleidete er sich als Witwe Bolte. „Ich komme seit zwei Jahren, und wir haben hier immer viel Spaß.“ Er fühle sich dort ganz wie zu Hause, sagt er noch.

Kaffee und Kuchen kommen meist aus den eigenen Reihen. Gestern gab es zudem noch ein Abendbrot. Zu den Höhepunkten im Jahreskalender zählt noch der Grillnachmittag im Sommer. Der Raum im Gemeindehaus droht fast schon zu klein für die Zusammenkünfte zu werden, Inge Meyer will deshalb bald Gespräche führen. Schon jetzt weichen die Senioren mit der Weihnachtsfeier auf den Bürgersaal in der Gemeindeverwaltung aus.


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