Nils Mohl: Zeit für Astronauten

Drei junge Leute, die ihr Glück suchen. Oder eine Antwort darauf, was ihr Leben in Zukunft eigentlich bringen soll.
Körts, noch keine 16, ist Schülerpraktikant in einem Reisebüro – und nervt ein wenig. Er bessert sich sein Taschengeld damit auf, dass er alten Leuten zur Hand geht. Und er ist in ein fünf Jahre älteres Mädchen verliebt.
In Domino. Die hat aber ihre eigenen Probleme und ist leider nicht in Körts verliebt. Sie ist schwanger, und sie hat eine Postkarte von ihrem ehemaligen Mitbewohner Bozorg bekommen. Nur anhand des Motivs weiß sie, wo sie hin muss.
Bozorg ist unterdessen 3000 Kilometer von der Heimat entfernt, in einem Urlaubsgebiet. Dort will er in einer Bar Geld verdienen und ein neues Leben führen.
Für alle drei bleibt unklar, wo die Reise hinführt.

Mit „Zeit für Astronauten“ beendet der Autor Nils Mohl seine dreiteilige Stadtrand-Reihe. Ging es bislang Liebe und um Glaube, steht nun die Hoffnung im Vordergrund.
In dieser Geschichte haben sie alle ihre Hoffnungen. Auf Liebe, auf neue Impulse, auf neue Ansätze.
Wieder wählte Mohl seinen interessanten Erzählstil, in dem er an einigen Stellen in der Story zurückspult oder schlaglichtartig in die Zukunft blickt.
Wenn das Geschehen dann komplett nach Südeuropa verlegt wird, dort, wo die Stränge irgendwann zusammenkommen, entsteht ein wahres Roadmovie.
Aber dennoch: „Zeit für Astronauten“ ist der schwächste Band der Reihe. Zwar liest sich die Geschichte flüssig, aber man wird lange nicht warm mit den Figuren. Höhepunktsfrei zieht sich der Roman dahin. Das ändert sich erst, wenn die Handlung in den Süden verlegt wird und alles plötzlich an Fahrt gewinnt. Aber am Ende bleibt dann doch gefühlsmäßig kaum was übrig. Das ist ein bisschen schade.

Nils Mohl: Zeit für Astronauten
Rowohlt Rotfuchs, 425 Seiten
6/10


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