ZAPPER VOR ORT: Heiße Ecke

DI 26.07.2016 | Hamburg, Schmidt’s Tivoli

Es sind nur neun Darsteller, aber trotzdem kommt es einem vor wie ein großes Gewimmel. Wie St. Pauli, wie auf der Reeperbahn. Diese neun Leute spielen nämlich 50 Rollen innerhalb von zwei Stunden. Und das machen die richtig toll!

Mehr als 3500-mal ist die „Heiße Ecke“ bereits in „Schmidt’s Tivoli“ an der Hamburger Reeperbahn aufgeführt worden, und Ermüdungserscheinungen sind absolut nicht zu erkennen. Denn, um das gleich vorweg zu nehmen: Das Musical ist sehr, sehr sehenswert. Es ist kurzweilig, es sind einige großartige Gags und Charaktere dabei. Längst nicht so groß und aufwendig wie die ganz modernen Musicals, aber was die Unterhaltung angeht, können die Schmidts da ganz locker mithalten.

Die „Heiße Ecke“ ist ein Imbiss auf der Reeperbahn, der rund um die Uhr geöffnet hat. Dort prallen die verschiedensten Welten und Menschen aufeinander. Ein älteres Ehepaar, sie ein bisschen verbiestert, er unterdrückt. Touris aus Bayern. Der schüchterne junge Mann und seine herrische Mama. Die junge Frau, die vom Freund verlassen wird. Der Spielsüchtige. Der Typ von der Tanzbar. Und viele andere. Und natürlich die Leute vom Imbiss.
Es sind viele kleine Geschichten, die sich da abspielen. Dramen, Komödien, kleine Krimis.

Es heißt, es handele sich um Hamburgs bestes Musical. Ich kenne sie natürlich nicht alle. Aber diese St.-Pauli-Sause unter der Regie von Corny Littmann macht wirklich Spaß. Das liegt auch an den guten Darstellern und Sängern. Allen voran Franziska Kuropka, die eine der Imbissfrauen spielt – und immer scheinbar mit monotoner Stimmlage das Geschehen kommentiert. Aber dabei herrlich bissig und ironisch ist. Zum Ensemble gehörten in der Show am Dienstag auch Benjamin Zobrys und Volker von Liliencron, die wie alle anderen auch, sehr viele Rollen zu spielen hatten – und vor allem immer wieder von einer in die andere und wieder zur einen schlüpfen mussten.
Hinter den Kulissen ist das sicherlich ein spannendes Gewusel.


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