ZAPPER VOR ORT: Nicole beim Wasserfest

SA 09.07.2016 | Fürstenberg, Stadtpark

Da hat wohl jemand die Texte von Nicole ein bisschen zu ernst genommen. Wenn sie singt, sie sei nur für ihn da und er solle doch kommen, da fühlte dieser jemand sich wohl wirklich angesprochen.
Plötzlich jedenfalls rannte am Sonnabendnachmittag beim Wasserfest im Fürstenberger Stadtpark ein Mann auf die Bühne, um die Schlagersängerin Nicole zu umarmen. Nicole trat mitten im Song die Flucht an, und ein Securitymann schob den aufdringlichen Herren wieder von der Bühne.
Nach diesem Zwischenfall musste sich Nicole kurz mal sammeln, ein wenig schockiert schien sie wohl tatsächlich gewesen zu sein.

Aber Nicole ist Profi. Seit 1981 singt sie, „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“ war ihr erster Hit, und 1982 hatte sie ihren endgültigen Durchbruch mit „Ein bisschen Frieden“ – und dem Sieg beim Eurovision Song Contest.
Und es ist ja immer wieder erstaunlich: Man denkt, man hat mit diesen Schlagern gar nicht sooo viel am Hut, und dann singt Nicole los, und man kennt dann doch vieler dieser Lieder: „Ein leises Lied“, „Dann küss mich doch“, „Mir vielleicht vielleicht“ – und so weiter. Das liegt allerdings auch daran, dass ja auf zdf.kultur die ZDF-Hitparade täglich wiederholt wird – und in den 80ern und sehr frühen 90ern Schlager in Deutschland noch sehr viel mehr im Musik-Mittelpunkt standen.
Ganz Profi badet Nicole in der Menge, lässt sich auch von den erstaunlich vielen Fotografen und Filmern nicht stören und zieht freundlich, locker ihr Programm durch.
Auch als der junge Mann erstmals vor der Bühne stand, Fotos von Nicole machte und ihr dabei immer näher kam, ließ sie sich nichts anmerken – aber vermutlich war die Security da schon aufmerksam geworden.

Andererseits wird sich Nicole durch den kleinen Zwischenfall an Fürstenberg wohl länger erinnern. Das Publikum an Nicole aber auch – ein schöner Nachmittag mit einer sympathischen Sängerin.


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Kommentare

14 Antworten zu „ZAPPER VOR ORT: Nicole beim Wasserfest“

  1. ThomasS

    Fast wäre ich da geneigt, für mildernde Umstände zu plädieren. 😉
    Sie ist ja wirklich eine schöne und intelligente Frau.

  2. RT

    Mildernde Umstände? Inwiefern?

  3. ThomasS

    Vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit aufgrund akutem Nicole Flash! 😀

  4. RT

    Was hast du gegen Nicole?

  5. ThomasS

    Im Ernst: Ich war selbst nicht dabei und kann daher nicht einschätzen, wie bedrohlich die Situation rüberkam, geschweige denn wirklich war. Erstaunlicherweise müssen alle Besucher des Konzerts sehr diszipliniert gewesen sein und haben nicht wie wird mitgefilmt und das material anschließend veröffentlicht. Oder Nicoles Management war auf Zack und hat die entsprechenden Videos zeitnah löschen lassen. Zumindest auf Youtube finde ich keine entsprechenden Bewegtbild- und Tondokumente. Aber vielleicht habe ich auch einfach die falschen Stichworte eingegeben. Normalerweise sind bei solch unvorhergesehenen Ereignissen ja Leute mit ihrer Handy-Kamera schnell bei der Hand. Und sei es, weil sie zufällig grad das geschehen auf der Bühne abgefilmt haben, während der Fan da raufstürmte. Vielleicht gibt’s das Material aber auch Montag exclusiv bei „exclusiv“ oder bei „brisant“. So wie du sie schilderst, muss die Szene ja doch einigermaßen spektakulär gewesen sein

    Früher in der ZDF-Hitbarade war es ja gang und gäbe, dass Fans noch während der Darbietung auf die Bühne gekommen sind und ihrem Lieblingsinterpreten ein paar Blümchen in die Hand gedrückt oder ihr/ihm, wenn sie ganz mutig waren, ein Küsschen gegeben. Das war damals überhaupt kein Thema. Womöglich ist diese Sitte inzwischen aus der Mode gekommen.

    Ebenso wie ich das Geschehen selbst nicht verfolgt habe, weiß ich natürlich erst recht nicht, was in dem Mann vorgegangen ist und ob er irgendwas Böses oder Krankes mit ihr vorhatte. Allerdings muss ich gestehen, dass ich da nicht unvoreingenommen bin. Womöglich hat jeder Mensch im Frühling seines Lebens irgendwann mal eine Phase, wo er jemand Proinenten anhimmelt. Glücklicherweise habe ich mich nicht zum Stalker entwickelt, aber in Teil meiner damaligen Schwärmerei hat sich in mir über die Jahre erhalten. Und wie du schon selbst sagst: Nicole ist auf sehr gefühlvolle Texte abonniert, die oft auch mit Zweierbeziehungen zu tun haben. Dass da ein einsamer Mensch gelegentlich seine Hemmungen verlieren kann, kann ich nicht billigen, aber ich kann es nachvollziehen. Zum Glück für die Sängerin bewahren sich die meisten ihrer Fans ihre gesunden Hemmungen, wenn es um idie Art des persönlichen Kontakts geht

    Was bleibt, sind zwei Fragen:

    1. Falls bei dieser Veranstaltung ein direkter Kontakt mit dem Publikum nicht erwünscht war … wer hat gepennt, dass es der Mann auf die Bühne geschafft hat?

    2. Hat Nicole live gesungen oder Playback?

  6. ThomasS

    „Was hast du gegen Nicole?“

    Gar nichts.
    Im Gegenteil.
    Siehe oben.

  7. RT

    Sie hat live gesungen.
    Direkter Kontakt war erwünscht, aber eher in dem sie bei 2-3 Liedern runter kam.

  8. ThomasS

    Gerade mal auf wikipedia mein Nicole-Wissen aufgefrischt.
    Da steht, sie sei glücklich mit ihrem Jugendfreund verheiratet und das Paar habe zwei Töchter und zwei Enkelkinder.

    Da hätte sie dann wohl Aussichten, zur attraktivsten Großmutter Deutschlands gekürt zu werden.

    Im Vorfeld ihres damaligen Grand Prix Erfolges war sie des öfteren im TV präsent. Das ältere Mädel sehen und schwärmen war eins.
    Zwar habe ich mich nach Kräften bemüht, meine Gefühle gegenüber der profanen Welt geheim zu halten. Aber ich schätze, das ist mir nicht allzu gut gelungen. Wer mich genauer beobachtet hat, wird eh gemerkt haben, was mit mir los war. Glücklicherweise war mein Umfeld so gnädig und hat mich nie auf mein Faible angesprochen. Gelegenheit für entsprechende Bemerkungen hätte es zweifellos genug gegeben. „Ein bisschen Frieden“ wurde dann ja nach dem deutschen Sieg im Radio rauf und runter gedudelt.

    Zweifells war ich damals das, was man als Fan bezeichnet, bin es in gewisser Hinsicht vielleicht heute noch. Ich war aber nie die Art von Fan, der sich den Namen ihres Stars auf die Brust tätowieren lässt, sein gesamtes Umfeld mit einem einzigen Thema nervt und sich beim Konzert stundenlang die Kehle aus dem Hals brüllt. Ich war eher der Typ stiller und dezenter Verehrer. Vielleicht passt das auch besser, wenn man keinem Rockstar huldigt (der ja ebenfalls laut auftritt), sondern einer Schlagersängerin. Wobei ich zugeben muss, dass mir ihre Botschaften schon damals herzlich egal waren. Alle Welt hat sie ja nach ihrem Grand Prix Sieg gefeiert, weil sie sie als Jugendliche mit ihrer weiße Gitarre mitten im Kalten Krieg den Frieden gefordert hat. Von mir aus hätte sie die ganze Melodie auch ohne Text singen können. Ich wäre dennoch fasziniert gewesen: Von ihrem Kleid, ihren Haaren, ihrem Auftreten, ihrer Stimme, ihrer Persönlichkeit.

  9. ThomasS

    „‚Ein bisschen Frieden‘ wurde dann ja nach dem deutschen Sieg im Radio rauf und runter gedudelt.“

    Wahrscheinlich bin ich jedesmal hoffnungslos knallrot angelaufen, wenn irgendjemand das Lied auch nur erwähnt hat.

  10. RT

    Sie hat es nicht nur mitten im Kalten Krieg gesungen, sondern wohl an dem tag, als der Falklandkrieg begann. Entsprechend war wohl die Stimmung, und da passte dieser Song.

  11. Harald

    Also ich war vor Ort und habe auch das eine oder andere Video heimlich gefilmt. Warum s ollte man das auf You Tube stellen? Brisant oder sonst ein Sender ist doch gar nicht interessiert an solch kleinen Auftritten, es sei denn es ist ein angesagter Megastar (Helene Fischer). Nicole war auf der Bühne und ging auch zum „Volk“ runter und sang hier auch ein paar Lieder. Bedrohlich war es sicher nicht, nur wenn da ein fremder Mann immer näher kommt, dann auch so auf die Bühne kommt, also nicht die Treppe benutzt und dann auf einmal fast vor einem steht, da kann man als Frau schon mal ein wenig Respekt bekommen und die Flucht ergreifen. Nicole wusste ja nicht was will der von mir…? Blumen hatte er, wie es bei der ZDF Hitparade üblich war, keine in der Hand. Während der Show ging Nicole auch ins Puplikum und hat hier auch brav in die Kameras geschaut, damit viele Fotos machen konnten. Nicole ist eben ein „Star“ zum anfassen.
    Das Konzert ging nur 45 Minuten aber es war ein schöner Nachmittag in dem beschaulichen Ort. Dass Nicole live gut singen kann, hat sie hier wohl bewiesen. Auch dass sie das Puplikium mitnehmen kann wohl auch. Bei mir herum sangen viele die „alten“ Hits mit. Ich will nicht sagen dass ich ein Schlagerfan bin, aber die Musik von ihr finde ich dennnoch klasse. Bei ihr sind es eben auch die Texte, die man hören kann. Viele Radiosender dudeln da ein Schlager nach dem anderen und alles sagen das gleiche aus, wenn man ein Nicole Song nimmt, kommen da meistens Botschaften rüber. Dass sie auch Mainstreet Musik machen muss ist daher verschuldet, dass man sie auchin Radio spielen muss. Da werden nur wenige Songs von ihr gespielt.. Kleiner Tipp, wer Nicoel mal richtig erleben will, sollte in eines ihrer Kirchenkonzerte gehen, die sind oft im Herbst/Winter und es ist einfach traumhaft schön diese Glockenklare Stimme in einer Kirche, mit diesem Akustik zu hören. Und dann sind auch nur akustische Instrumente dabei, nichts elektronisches, das macht so en Konzert zu einem tollen Erlebnis.
    Frau Seibert, vielen Dank für den schönen Naschmittag. Wir sehen uns im Himmel, aber ich denke auch noch paar mal davor… 🙂

  12. ThomasS

    Auch wenn heutzutage andere Schlagergrößen en vogue sind, denke ich schon, dass man noch weiß, wer Nicole ist. Wer die entsprechenden Minuten mitgefilmt hast, könnte ja das Material spaßeshalber den entsprechenden Sendern anbieten. Auf deren Reaktionen wäre ich neugierig. Im Gegensatz zu den sozialen Medien wäre das Fernsehen immerhin zur Diskretion verpflichtet und dazu, die Identität des „Angreifers“ möglichst unkenntlich zu machen.

    Den Song, mit dem Nicole ihren Durchbruch hatte, finde ich vom Text her eher ungkücklich. Viele haben sich anschließend gefragt: Warum eigentlich nur „ein bisschen“ Frieden? Aber da konnte sie nichts für.

  13. ThomasS

    Inzwischen ist ja bekannt, wie das „Ein bisschen“ zustande gekommen ist.
    Zumindest kennen wir die Version des Texters Bernd Meinunger: Im Rahmen einer Review zum „Grand prix d’Eurovision de la Chanson“, wie der ESC damals noch hieß, hat er von einem Treffen mit dem Komponisten Ralph Siegel berichtet. Um zu beschreiben, welche Art Text er sich auf die fertige Komposition vorstellen könne , habe Siegel immer wieder die Formulierung „ein bisschen“ in den Mund genommen. Ein bisschen gefühlvoll, ein bisschen aufrüttelnd u.s.w. Irgendwann im Laufe des gesprächs habe der Texter dann die Idee rausgehauen: Nennen wir das Ganze doch „Ein bisschen Frieden“. So zumindest die Kolportage.

    Aber auch sonst ist der Text nicht sehr aussagekräftig und kommt zum Teil auch recht self-pitying rüber. Eine dichterische Meisterleistung ist er ganz gewiss nicht. Ich denke mal, die Hauptsache war, dass das Schlagwort „Frieden“ vorkam.

  14. Harald

    Wozu sollte man das Bildmaterial den Sendern zur Verfügung stellen? Wer bitte hat denn was davon?
    Und zum Text, nun nimmt man andere „Schnulzen“ so hat man noch weniger Sinn im Text, also daher sagt das Lied schon auch was aus. Es soll ja auchunterhalten, zumindest war das der Grand Prix früher. Nehmen wir die Texte aus diesem Jahr vom Grand Prix, da sagt das Siegerlied, das keiner im Radio oder gar im TV hört bzw sieht, vieles aus. Daher auch der Sieg.
    Und zum Durchbruch, „Ein bisschen Froeden“ war die dritte Single von Nicole, davor hatte sie schon zwei HIts und ein ganzes Album veröffentlicht, welches auch sehr erfolgreich war.

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