Der geilste Tag

Einmal wenigstens: den geilsten Tag erleben. Das ist das Ziel von Andi (Matthias Schweighöfer) und Benno (Florian David Fitz). Sie haben nicht mehr lange Zeit, denn beide werden sterben, beide sind unheilbar krank – und beide haben nicht mehr viel Zeit.
Was aber muss so ein geilster Tag haben, was muss da passieren?
Benno scheint da konkrete Vorstellungen zu haben. Sie beschaffen sich Geld und fliegen nach Südafrika. Benno holt sich dort ein Wohnmobil, und sie begeben sich auf die große Reise. Für Andi ist das allerdings alles andere als eine Traumreise. Als Hypochonder fühlt er sich, vorsichtig gesagt, unwohl auf dieser Reise. Aber das ist nicht das einzige Problem, das die beiden haben.

„Der geilste Tag“ wandelt auf den Pfaden von „Knockin‘ on Heaven’s Door“ von 1997. Damals schlug auch für Til Schweiger und Jan-Josef Liefers das letzte Stündlein, und auch sie wagten den letzten Rad-Trip.
Nun ist es nicht verwerflich und völlig legitim, 19 Jahre danach einen Film zu drehen, der ein ähnliches Motiv hat. Aber er muss sich mit dem Vorgänger messen lassen – und da sieht „Der geilste Tag“ eher blass aus.
Schweighöfer und Fitz sind natürlich echte Sympathieträger, und es macht durchaus Spaß, den beiden zuzusehen. Der Film hat sehr viele lustige Momente, manchmal rutscht er allerdings ins Slapstickhafte, und das passt dann irgendwie nicht. Wie überhaupt die ganze Atmosphäre im Film nicht stimmig ist. Immerhin geht es um die Balance, ein trauriges Thema in eine lustige Handlung zu packen. Doch die Ernsthaftigkeit, die zwischendurch immer mal nötig ist, will dem Film einfach nicht gelingen. Selbst am Ende nicht, was allerdings mit einer eher zweifelhaften Auflösung der Story zu tun hat.
Das ist schade, denn so wird das alles eher als Klamauk in Erinnerung bleiben, ganz anders als damals bei Schweiger und Liefers, wo Humor und Melancholie besser zusammenpassten.

Der geilste Tag
D 2015, Regie: Florian David Fitz
Warner, 113 Minuten, ab 12
6/10


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Kommentare

2 Antworten zu „Der geilste Tag“

  1. ThomasS

    Gibt es nicht auch einen US-Spielfilm mit Jack Nicholson und Morgan Freeman, der eine ähnliche Handlung hat? „Das Beste kommt zum Schluss“ oder so.

    Es ist aber nicht so, dass der Hypochonder in Wahrheit gar nicht physisch erkrankt ist, wovon sein Kumpel nichts ahnt. Oder doch? Das wäre ja nochmal ein zusätzlicher Gag.

  2. RT

    Das wäre ja ein Spoiler, wenn ich das verraten würde. 😉

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