Colonia Dignidad

1973 in Chile. Flugbegleiterin Lena (Emma Watson) kommt in Santiago an, als ihr Freund Daniel (Daniel Brühl) gerade mit seiner Aktivistengruppe auf einer Demo für den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende kämpft. Die Situation in der Stadt ist kritisch – es kommt zum Militärputsch.
Als Daniel Fotos von den brutalen Festnahmen macht, wird er festgenommen und in einer Klinik schwer misshandelt.
Lena erfährt, dass er vermutlich in die Colonia Dignidad verschlieppt worden ist, sie beschließt dorthin zu reisen, um Teil der Gruppe zu werden – aber vor allem um Daniel zu finden und mit ihm zu fliehen.

Die Colonia Dignidad gab es wirklich. Die Siedlung mit einer deutschen Sekte ist 1961 gegründet worden und lag unweit von Santiago. Paul Schäfer war der Chef der Sekte, im Film dargestellt von Michael Nyqvist.
Die Menschen dort mussten arbeiten, die wurden unterdrückt, geschlagen, misshandelt und aufeinander losgehetzt, sobald jemand aus dem Alltag ausscherte.
Florian Gallenberger beschäftigt sich in seinem Film über dieses graue Kapitel, in dem auch die deutsche Botschaft eine sehr unrühmliche Rolle spielte.
Der Film „Colonia Dignidad“ kann da natürlich nur an der Oberfläche kratzen, und das mithilfe seiner beiden Figuren Lena und Daniel. Das, was da aber gezeigt wird, ist schon erschütternd genug.
Gallenbergers Film ist spannend und an einigen Stellen durchaus aufwühlend, wenn manchmal auch ein wenig zu plakativ. Das Duo Watson/Brühl ist zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, allerdings handelt es sich bei dem Film scheinbar um ein europäisches Projekt, da Schauspieler aus vielen Ländern dabei sind.
Sehenswert ist diese Geschichtsaufbereitung allemal.

Colonia Dignidad
D 2015, Regie: Florian Gallenberger
Majestic, 110 Minuten, ab 16
7/10


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