MO 15.02.2016 | 23.05 Uhr | ProSieben
Sido auf dem Friedhof. Im Gespräch mit einem Mann, der gerade ein Grab buddelt. Sido beim Transport einer Leiche. Beim Waschen des toten Mannes. Bei seiner Herrichtung. Im Gespräch mit einem Pfarrer. Sido bei der Beerdigung, bei der Grabrede.
Das ist keine Verarsche, das ist nicht mal Comedy. Das ist „Sido in the Box“.
Bei dem ProSieben-Format am Montagabend geht es darum, dass Promis in für sie fremde Situationen geschubst werden. In einer Box werden sie irgendwohin transportiert, dort müssen sie dann mit der jeweiligen Situation klarkommen.
Eine erstaunlich und erfreulich spannende und informative Sendung.
Denn es ging glücklicherweise nicht darum, dass Sido nun in witzige Situationen geraten sollte, dass es witzig sein sollte, wenn es der Rapper das erste Mal mit einem Toten zu tun hat.
Voller Ernsthaftigkeit setzte sich Sido mit der Situation auseinander. Fast hatte er Angst, sich einem Toten so zu nähern, wie er es beim Bestatterjob nun mal tun muss. Voller Pietät zeigte die Kamera nur so viel vom toten Menschen wie nötig. Nie sein Gesicht. So intim die Situation war, die Kamera wurde nie zu intim.
Als Zuschauer konnte man lernen, was mit einem Toten eigentlich passiert. Was von einer verbrannten Leiche übrig bleibt (zum Beispiel die künstlichen Gelenke oder Plomben). Wie Beerdigungen vorbereitet werden.
Mit Sido als Stars der Jugend hat ProSieben ein Thema in den Mittelpunkt gerückt, das vielleicht nicht populär ist – wichtig aber in jedem Fall.
Dass es dabei eigentlich völlig überflüssig ist, dass Sido dazu aus einer Box steigt (wie und warum sie dahin gekommen ist, wird im Film nicht gezeigt) und dass manche Szenen leider sehr inszeniert wirkten (Sido kann nicht überrascht gewesen sein, dass er auf einem Friedhof ist und beim Bestatter arbeiten wird), lässt sich da mal verschmerzen.
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