ADAC-Fliederball 2015

MO 08.02.2016 | 22.45 Uhr | RIK-tv

Ach, war das aber schön beim ADAC-Fliederball. Die High Society aus Schwetzingen kam zusammen. Alles war schick. Der erste Bürgermeister hatte auch was zu sagen. Und der Oberbürgermeister ebenfalls. Die Leute hatten Spaß, viele haben getanzt.
Das klingt ja… also, nun ja.

Normalerweise geht ein Kamerateam zu einem Event, filmt alles ab, und dann gibt es einen mehrminütigen Beitrag. Beim Lokalsender RIK tv aus Ketsch in Baden-Württemberg ist das ein wenig anders: Da geht jemand mit der Kamera zu einem Event – und zu sehen ist dann: alles. Das komplette Material. Ohne Rücksicht auf eventuelle (nein: ganz sichere) Langeweile.
So lief am Montagabend ein Film über den „ADAC-Fliederball 2015“ in Schwetzingen. In epischer Breite ist gezeigt worden, wie die Leute im Saal ankommen und begrüßt werden. Wie sie tanzen. Wie sie essen. Und wie sie wieder tanzen. Und wie noch ein paar Leute ankommen. Und was die verschiedenen Bürgermeister sagen.

Das alles wirkt wie ein ungeschnittenes Homevideo, und das Bittere daran ist: Vermutlich ist es auch genau das. Und die Frage ist: Wer möchte sich das in epischer Breite ansehen?
Das hat ja jeder schon mal erlebt: Man ist bei Freunden und bekommt dort ein Video von einer Familienfeier gezeigt – und der Film will einfach nicht aufhören, und eigentlich möchte man sagen: Lass mal gut sein.
So sitzt man als Zuschauer auch fassungslos da, wenn auf RIK tv eine halbe Ewigkeit diese Feier breitgetreten wird. Jeder, der nicht beim ADAC-Fliederball dabei war, wird sich dafür kaum interessieren.

Direkt im Anschluss gab es bei RIK tv eine Sendung, in der ein Seniorenchor sang. Volkslieder. Popsongs. Mindestens eine halbe Stunde, ohne jede Gnade, dass es mal vorbei sein könnte. Komplett ohne Schnitt, ab und zu ein Schwenk, weil leider nicht alle Chormitglieder ins Bild passten.
Das alles live ist ja sicherlich ganz nett – aber mal im Ernst: Wer schaut sich so was an? Wer ist die Zielgruppe dieses Lokalsenders?

Anderntags gab es einen ewig langen Bericht darüber, wie irgendwelche Frauen einen Ausflug in den Spreewald machen. Wir sehen die Kahnfahrt. Und viel Wasser. Und den Kahn. Dann steigen mal alle aus, gucken sich was an, und weiter geht die Kahnfahrt. Sehr, sehr spannend.

Das Schlimme ist ja: Es ist nicht mal die Faszination des Grauens. Das Grauen wäre ja noch irgendwie interessant. Aber es ist einfach nur: langweilig und nichtssagend.


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Kommentare

4 Antworten zu „ADAC-Fliederball 2015“

  1. ThomasS

    Was vergeudest du deine Zeit auch mit so seltsamen Sedern, die sonst kaum jemand kennt geschweige denn anschaut …. 🙁

  2. RT

    Weil ich spannend finde, was auf den kleinen Sendern so passiert.

  3. ThomasS

    Wirklich spannend hört sich das aber nicht an!

  4. RT

    Ist es ja auch nicht. Es ist sogar todlangweilig. 😀 Aber auch darüber kann man ja mal berichten. 🙂

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