SO 31.01.2016 | 18.50 Uhr | einsfestival
Wahnsinn! Die deutschen Handballer sind Europameister geworden! Fast 13 Millionen Menschen sahen das Spiel am frühen Sonntagabend und konnten am Ende mitjubeln, als in Krakau die (erschreckend hässliche) Siegerschale übergeben worden ist.
Dummerweise war an diesem Abend aber für die „Lindenstraße“ im Ersten mal wieder kein Platz, und das jetzt schon zum zweiten Mal in Folge. Stattdessen ist sie zu einsfestival abgeschoben worden – und im Internet war sie natürlich auch abrufbar.
Dennoch: Das ist bitter, vor allem für die Macher der Serie.
Denn die Folge „Lea will eine Chance“ war nicht irgendeine lahme Story, die man hätte ruhig verpassen können. Nein, dahinter verbirgt sich ein echter Showdown.
Alles begann am 6. Dezember 2015. Zum 30. Jubiläum der Serie ist die „Lindenstraße“ live gesendet worden, und die ARD trommelte mächtig dafür. „Hinter der Tür“ hieß das Kapitel, und hinter der Tür ist Erich Schiller gestorben, eine der Figuren, die 25 Jahre dabei war. Und irgendwer war am Schuld an seinem Tod. Ein Mord?
Tja. Dumm nur, dass viele Zuschauer die Auflösung gar nicht mitbekommen.
Am Sonntag ist diese ganze Geschichte aufgelöst worden. Am vergangenen Sonntag – auch diese Folge lief wegen Handballs auch nur im kleinen Kreis bei einsfestival – war das schon absehbar, wer es war. Nun spitzte sich das zu und strebte auf den Höhepunkt zu. Eine echte Highlightfolge voller Spannung, Dramatik und Trauer.
Sowohl am 24. als auch am 31. Januar war wegen des stundenlangen Live-Sport kein Platz für die „Lindenstraße“ im Ersten. Und auch an den anderen Tagen ließ sich nichts machen. Mit großen Tamtam ist eine Storyline eröffnet worden, und am Ende scheint es bei der ARD niemanden mehr zu interessieren, wie viele Leute den Showdown mitbekommen.
Nur Hardcorefans werden einsfestival geschaut haben, denn die allermeisten werden beim Handball gewesen sein. Die Mediathek nutzen auch noch lange, lange nicht so viele Leute, als das als Ersatz angesehen werden kann.
Warum ist es im Tanker ARD einfach nicht möglich, irgendwo im Laufe einer Woche einen vernünftigen Ersatzsendeplatz zu finden? Ist es schlicht wurscht, was man wo sendet? Immerhin ist die „Lindenstraße“ eine Fortsetzungsgeschichte, und ist man zweimal nicht dabei gewesen, wie es schwieriger, den Faden wieder aufzunehmen. Und in diesem besonderen Fall hat man ihn ganz verloren.
Sollte die „Lindenstraße“ in nächster Zeit mal eingestellt werden und es heißt dann, die Zuschauer blieben weg: Dann ist die ARD daran nicht ganz unschuldig.
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