Der Deutsche Fernsehpreis 2016

DO 14.01.2016 | 21.45 Uhr | einsfestival

Da bekommt Barbara Schöneberger schon mal einen Fernsehpreis, und dann schaut keine Sau zu. Also, fast keine. Sie war echt ein bisschen geknickt und sang am Ende sogar noch ein Lied darüber, dass man doch bitte wieder diese Show übertragen möge.

Nun ist er also doch nicht tot, der Deutsche Fernsehpreis. Auch wenn es so aussah. In einer kleinen Halle, den Düsseldorfer Rheinterrassen, fand die 2016er-Minigala statt, aber es wirkte eher wie der Renternachmittag in Bottrop. Wie die letzte Show vor der Insolvenz. Kein Pomp, sondern Bescheidenheit. Oder so ähnlich.
Weil sich die Stifter über nichts mehr einig wurden und die Zuschauer sowieso immer weniger wurden, wollte man die Zuschauer diesmal gar nicht erst dabei haben.
Kein Live-Stream, keine komplette Aufzeichnung. Der Deutsche Fernsehpreis 2016 ist quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit vergeben worden. Es gab nur eine knapp halbstündige Zuammenfassung im Spartensender einsfestival.

Das ist schade, weil es irgendwie so egal wirkt. Und dabei sind wirklich tolle Preise vergeben worden. An das „Neo Magazin Royale“ zum Beispiel. Oder den den „Club der roten Bänder“. Und an „Die Anstalt“. Und an die Journalistin Anja Reschke.
Zumindest mir fehlt da eine echte Würdigung durch die Zuschauer, die ja nun nicht mehr dabei sein durften.
Aber vielleicht stört diese fehlende PR ja die Fernsehmacher nicht – was ich nicht glaube.

Aber vielleicht fanden das alles ja noch mehr Leute doof, und es gibt 2017 wieder eine vernünftige Verleihung mit mehr Würde.


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Kommentare

4 Antworten zu „Der Deutsche Fernsehpreis 2016“

  1. Extaler

    Ein Fernsehpreis mit festen Kategorien macht in Deutschland keinen Sinn. Man könnte einen machen, der keine feste Gewinnerzahl und keine festen Kategorien hat, um eben einzelne Dinge, die mal gut sind auszuzeichnen (halt je nach Jahrgang mal mehr und weniger Gewinner und vielleicht auch mal gar keinen). Es macht doch keinen Sinn da ständig absolutes Mittelmaß oder noch schlechter mitzunominieren, weil sonst nichts da ist. Es gibt sicherlich ab und zu ein paar Perlen und für die ist es vielleicht schade, aber es zieht doch überhaupt einen Preis gewaltig runter, wenn ständig die meisten Nominierten und einige Gewinner mies sind.

    Dazu kam, dass die Verleihung natürlich auch immer langweilig war. Sat.1 hat dann mit Pocher und Cindy endgültig gesagt: Scheiß drauf!

    (Vor allem, dass es Sender so persönlich nehmen, wenn ihre Kackserien nicht ausgezeichnet werden. Anstatt das als Motivation zu nehmen wird dann versucht Mist auszuzeichen ohne zu merken, dass das natürlich das Ansehen eines Preises massiv beschädigt.)

    Die Stifter haben sicherlich viele dumme und weltfremde Entscheidungen getroffen, ich denke aber auch nicht, dass das mit einer Akademie groß anders laufen würde, eben weil nicht wirklich was da ist was man jedes Jahr auszeichnen könnte.

    Generell ist die Frage aber auch wie man Preisverleihungen modern hält, die meisten haben schwindende Zuschauerzahlen, international. Vielen wollen halt nicht zu schauen, wenn super Reiche sich gegenseitig loben. Die Oscars haben ja auch massive Probleme. Einerseits wegen der schamlosen Kampagnen, die die Glaubwürdigkeit beschädigen und wegen #OscarsSoWhite, das es sogar in dt. Medien geschafft hat, die sowas sonst als albern abtun.

    Es ist ja auch kein riesen Verlust, wenn es keine Showbusinesspreise geben würde.

  2. RT

    Warum feste Kategorien keinen Sinn machen, verstehe ich nicht so ganz. So ähnlich macht es ja der bambi mit vielen „Kategorien“, die von Jahr zu Jahr ausgedacht werden, und das wirkt oft albern und beliebig.
    Und man kann nun wirklich nicht sagen, dass in diesem Jahr so schrecklich viel Mittelmaß nominiert war.

    Die Qualität der Shows war sehr schwankend. Es gab auch richtig gute Shows.

  3. P-Joker

    Bei einer Live-Übertragung sollte man vielleicht mal auf für die Zuschauer vollkommen unintereassente Kategorien verzichten, wie. z.B. „Beste Kamera“ oder „Beste Ausstattung“.

    Das ist doch für den Zuschauer genau so überflüssig, als würde bei der Wahl zum „Sportler des Jahres“ noch „Bestes Trikot-Design“ oder „Bestes Marketing“ ausgezeichnet.

    Kurzum: Man sollte es auf einige wichtige und intereassante Kategorien verkürzen.

    Das gilt auch für den Oscar! Wen um alles in der Welt interessiert denn „Bester Schnitt“, „Bestes Make Up“ etc.?

  4. RT

    Was ist wichtig, was ist interessant? Gute Frage!
    Man muss das nicht ewig auswalzen, aber „Beste Kamera“ und „Bester Schnitt“ finde ich schon interessant, gerade beim Oscar, also bei der Auszeichnung von Filmen.

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