Eine Stunde. Dann ist Schluss.
Eine letzte Stunde noch. Was macht man?
Eigentlich ein spannender – und natürlich erschreckender – Gedanke.
Insofern ist es erst mal interessant, wenn man die Lektüre von Roger-Pol Droit in die Hand nimmt. Der Titel ist vielversprechend.
Der Inhalt nicht. Wenn Roger-Pol Droit nur noch eine Stunde zu leben hätte, dann würde er reden, reden, reden, reden. Nicht darüber, was er tun würde, wenn er noch eine Stunde zu leben hätte. Nein, es geht um dies und um das. Über das Glück, über den Körper, die Illusion von Zukunft.
Spannend? Leider nicht. Droit scheint ohne Punkt und Komma auf den Leser einzureden, und das ist überhaupt nicht packend.
Erst ganz am Ende scheint es dann, dass es wirklich ums Thema geht. Die letzten Seiten sind dann doch noch ansatzweise interessant.
Das Buch lässt sich in einer guten Stunde lesen, insofern passt das. Droit nimmt sich eine Stunde. Und erzählt und erzählt. Als es dann wirklich aufs Ende zugeht, merkt man die aufkeimende Melancholie, vielleicht auch die Angst. Und erst dann erschließt sich vielleicht überhaupt erst das Konzept des Ganzen. Da aber hat es mich nicht mehr erreicht.
Titel und Inhaltsangabe klaffen weit auseinander von dem, was dann wirklich im Buch steht. Oft möchte man einfach nur rufen: Laber‘ nich‘!
Roger Pol-Droit: Wenn ich nur noch eine Stunde zu leben hätte
ro ro ro, 111 Seiten
2/10
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