Everest

Es ist der blanke Wahnsinn. 8848 Meter hoch ist der Mount Everest, es ist der höchste Berg der Welt, und es gibt Menschen, die ihn besteigen wollen. Viele schaffen das nicht, der Berg hat schon hunderte Opfer gekostet. Weil der Sauerstoff nicht ausreichte. Weil die Kraft nicht ausreichte. Weil der Körper nicht mitmachte. Weil es zu Verletzungen kam, Abstürzen, Fehler in der Planung der Tour.
Davon handelt „Everest“ – nach einer wahren Geschichte.

Am 10. Mai 1996 machen sich zwei Gruppen auf den Weg nach ganz oben. Die Bergführer Rob (Jason Clarke) und Scott (Jake Gyllenhaal) sollen die Bergsteiger begleiten. Zu ihnen gehört Beck (Josh Brolin), der den Aufstieg unbedingt schaffen will. Wegen des Egos und so. Aber auch ein Postbote, eine mutige Frau und weitere Leute wollen hoch.
Aber es kommt zu Zwischenfällen. Die Sauerstoffflaschen sind leer. Es komtm am Berg zu Engpässen, weil zu viele Leute unterwegs sind. Beck hat gesundheitliche Probleme, und dann zieht auch noch ein Unwetter auf.

Technisch ist „Everest“ toll umgesetzt. Die Szenen im Berg lassen einen erschaudern, hautnah ist die Kamera dabei, wenn es darum geht, das Monster zu bezwingen.
Aber dann sind da noch die Leute.
Ich frage mich ja sowieso, warum man sich das antut. Man bringt sich und andere Leute in Gefahr, es scheint bei einigen der Bergsteiger purer Egoismus zu sein, die pure Selbstbefriedigung, das pure Bezwingen der Natur – aus Gründen.
Bergführer Rob trifft Fehlentscheidungen, um seinem Kunden eine lebensgefährliche Freude zu machen und bringt viele andere Menschen in Gefahr. Beck wird schwerkrank, will aber weitermachen. Viele andere Menschen müssen einen hochgefährlichen Rettungseinsatz starten – oder einfach angstvoll abwarten.
Ich tue mich wahnsinnig schwer, da Mitleid oder Sympathie zu empfinden. Es berührt mich nicht, wenn der Egoist an seine Grenzen kommt und einfach nicht erkennt, dass da eben eine solche Grenze ist. Es ist fast schon ärgerlich zu sehen, was da alles passiert, was für eine Unglückskette ausgelöst wird.
Das ist auch der Grund, warum mich dieser Film leider nicht wirklich gepackt hat.

Everest
USA 2015, Regie: Baltasar Kormákur
Universal, 122 Minuten, ab 12
5/10


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