Die Queen in Deutschland

DI 23.06.2015 | 18.50 Uhr | Das Erste

Die ARD überträgt live vom Hotel Adlon. Viel ist noch nicht los. Ein paar Menschen warten. Die Kameras schwenken über das Gebäude, der Schriftzug „Adlon“ ist sehr präsent. Direkt daneben stehen Wachmänner.
Es hat sich hoher Besuch im Adlon angekündigt. Queen Elisabeth II. wird im Hotel schlafen, und das ist so aufregend, dass Das Erste ihre Ankunft am Dienstagabend live überträgt.

Zwischendurch erfahren wir noch, dass das Adlon einen 24-Stunden-Service hat, dass die Sauna angeblich ganz toll ist und überhaupt: Alles ist schick im Nobelschuppen.
Wahnsinn: So viel kostenlose Reklame bekommt das Adlon nicht alle Tage. Aber weil Lisbeth noch nicht da ist, ist viel Zeit, um über das Hotel zu sprechen und um es ordentlich ins Bild zu bringen.

Aber dann: Die Reporter sind ganz aufgeregt: Die Wagenkolonne der Queen nähert sich dem Adlon. Sie hält, die Queen steigt aus, sie winkt und verschwindet im Inneren des Hotels.
Danke, das war’s. Ein Akt von geschätzten 20 Sekunden. Aber das minutenlange Warten hat sich (für das Adlon) gelohnt, der Zuschauer hat dieses wahnsinnige Ereignis live übertragen bekommen.
Wäre das nicht ein tolles, neues Fernsehformat? „Promis betreten das Adlon“ – demnächst in der Primetime von Sat.1 Gold! Irgendwer würde das bestimmt gucken.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Die Queen in Deutschland“

  1. ThomasS

    Vgl.

    https://youtu.be/s6mupct_0No___##0##___
    Mein Vater hätte diesem Rainald Becker vermutlich spätestens nach 10 Minuten kurzerhand eine Kugel in den Kopf jagen wollen. Der hat nämlich jeden Manschen abgrundtief gehasst, der in der Öffentlichkeit immer „äh“ sagt. Und Becker hat sein „äh“ Limit definitiv mehr als überschritten. Der hat ja gefühlt fast jedem 2. Wort ein „äh“ vorangestellt.
    Geht es nicht auch ohne?

    Ansosten stellt sich der Queen-Besuch genauso dar, wie Wallulis & Co es satirisch vorweg genommen haben. Da wird über irgendwelche Nichtigkeiten diskutiert wie über das Kleid, das die Queen tragen wird, und die Anzahl der Salutschüsse. Am Ende bleibt eigentlich nur der Erkenntnisgewinn, dass Rainald Becker und seine muntere Londoner Kollegin nicht so recht miteinander können. Und dass sogar der Royal-Experte Eolf Seelmann-Eggebert mal einen Fehltritt begangen hat, indem, er die Queen auf ihren Erstgeborenen Prince Charles angesprochen hat. Woraufhin er prompt zur Antwort erhielt: „He is not here, is he?“

    Den Leser/inne/n der Yellow-Press sei angesichts des Besuchs der Queen eine neue Dosis Lebensfreude gegönnt. Der graue Alltag tritt dann spätestens Anfang November wieder ein, wenn die Welt wieder dunkel und trüb wird.

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