Ulrich Woelk: Pfingstopfer

Sein Wille geschehe.
Der Pfarrer einer freikirchlichen Gemeinde macht eine schockierende Entdeckung: Im Garten des Gemeindehaus liegt eine Frauenleiche. Es handelt sich um eine Protituierte, und neben ihr liegt ein Zettel: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“
Es ist ein Fall für Anton Glauberg. Handelt es sich um einen Mord aus religiösem Wahn? Was hat die freikirchliche Gemeinde damit zu tun? Und vor allem der bekannte und beliebte Prediger?
Aber auch privat läuft es für Glauberg eher schlecht. Plötzlich sitzt Paula bei ihm. Seine ehemalige Kollegin saß im Knast, nachdem sie Glaubergs Bruder umgebracht hat. Glaubergs Frau hat psychische Probleme, und sein Sohn Felix dealt mit Drogen.

Ganz schön viel für ein Buch, aber es fügt sich letztlich alles zusammen. Ulrich Woelk hat sich einen durchaus interessanten Kriminalfall ausgedacht. Die freikirchliche Szene eignet sich für eine solche Geschichte recht gut, weil diese Gemeinschaften oftmals als recht geheimnisvoll gelten. Tatsächlich lässt er den Leser auch sehr lange im Unklaren, was eigentlich hinter der Tat steckt und wer dafür verantwortlich ist.
Woelk schreibt anschaulich und locker, Langeweile kommt eigentlich nie auf. Ein guter Krimi.

Ulrich Woelk: Pfingstopfer
dtv premium, 381 Seiten
7/10


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Kommentare

4 Antworten zu „Ulrich Woelk: Pfingstopfer“

  1. ThomasS

    Womöglich wirst du mich eines Besseren belehren. Aber ich sehe Ulrich Woelk eher als – wie man so schön sagt – „Geheimtipp“ der Literaturszene und des Buchmarktes. Soll heißen, es ist nicht unbedingt ein Name, der jedem Bildungsbürger sofort im ZUsammenhang mit zeitgenössischer Literatur spontan einfallen dürfte.

    Wie es der Zufall will, sind auch in meinem Besitz seit ein paar zwei Romane dieses Geheimtipps. Und wie es der Zufall wohl ebenfalls will, habe ich mich vor kurzem daran wieder erinnert. Bei mir platzt nämlich so langsam das Bücherregal wieder aus allen Nähten. Nun haben seit einiger Zeit ein oder mehrere Mieter die Angewohnheit, unten in der Eingangshalle Bücher zu hinterlegen, die dann auch irgendwann fort sind. Keine Ahnung, was das soll.
    Vielleicht möchte da ja jemand eim Haus eine Bücherbörse einrichten? Was ich grundsätzlich für eine nette Idee halte! Du packst deine ausgelesenen Bücher dazu und nimmst dafür was anderes mit, wenn dich der Titel oder die Beschreibung interessiert. Wenn du es ausgelesen hast, legst du das Bucgh wieder zurück u.s.w.

    Vielleicht hatte aber auch der Hausmeister oder die Putzkolonne Anweisung von oben, die deponierten Bücher kurzerhand zu entsorgen. Vielleicht weil sie irgendwelche Fluchtwege versperren oder weil das Bild der Eingangshalle dadurch verschandelt wird.

    Jedenfalls fiel mir in diesem Zusammenhang Ulrich Woelk wieder ein. So wie du das Sujet und den Plot dieses neuen Romans beschreibst, klingt beides durchaus interessant und spannend. Und genau das war wohl auch der Grund, warum ich Ulrich Woelk damals auf den Leim gegangen bin. Sogar zweimal, wie gesagt.

    Dennoch habe ich Woelks Schreibweise als durchaus nicht allzu packend in Erinnerung. Zwar findet der Autor durchaus das eine oder andere origenelle Bild, welches auch im Gedächtnis bleibt, ebenso wie die die eine oder andere Szene. Aber leider hat es nie ausgereicht, um mich als Leser über mehrere 100 Seiten wirklich bei der Stange zu halten und mir Appetit auf mehr zu machen. Die Erzählweise Ulrich Woelks habe ich insgeamt als zäh und langatmig in Erinnerung. Über lange Passagen scheint sich die Handlung nicht einen Schritt weiter zu bewegen.

    Ich möchte ausdrücklich einräumen, dass ich dem hier beschriebenen Roman womöglich Unrecht tue, weil ich ihn nicht kenne. Aber wer weiß … vielleicht setzt sich ja das Prinzip einer Literaturbörse in bescheidenem Umfang hier in der Lobby durch, wenn die Hausverwaltung zustimmt und wenn man das in einem geschmackvollen Rahmen platziert. Und vielleicht ist ja irgendwann jemand so freundlich, auch „Pfingstopfer“ dort zu deponieren. Ich würde es dann auf jeden Fall mtinehmen und wäre anschließend ggfs. auch bereit, mein Urteil zu revidieren.

  2. RT

    Bin zwar Vielleser, ich kenne mich in der Literaturszene aber nicht wirklich aus, so dass ich gar nicht sagen kann, wer da so als Geheimtipp gilt.

  3. ThomasS

    Wie bist du denn sonst auf U.W. aufmerksam geworden?
    Das ist ja nun nicht grad „Harry Potter“ oder was halt zur Zeit so in aller Munde ist.

    Vielleicht hast du ja mehr Ahnung von der Literaturszene, als du denkst!

  4. RT

    Mich hat schlicht die Handlung interessiert.

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