Camino de Santiago

Seit uns Hape Kerkeling erzählt, wie es auf dem Jakobsweg zugeht, ist der Pilgerpfad auch bei den Deutschen bekannt – und immer beliebter. Hunderttausende laufen den Weg jedes Jahr. Um sich etwas zu beweisen, um nachdenken, um sich zu selbst zu finden.
Davon handelt auch die schweizer Doku „Camino de Santiago“. Leider ist sie nicht gut.
Die Regisseure Manuel Schweizer und Jonas Frei zeigen den Camino und die Städte und Dörfer entlang des Weges wie in einem vom Tourismusverband bezahlten Reiseführer. Dazwischen erzählen Pilger, warum sie pilgern.

Leider bleibt der Film dabei extrem oberflächlich. Spätestens wenn der vierte Pilger erzählt, dass er zu sich selbst finden will, dass er irgendwie rausfinden will, welche Wende er vollbringen will, dann ist das ermüdend. Inhaltlich haben die vielen Leute, die in der Doku vorkommen, leider nicht viel zu sagen. Oder man lässt sie nicht. Denn wirklich tiefergehend erzählt niemand. Es taucht auch niemand später in Film nochmal auf. Es gibt keine Identifikationsfigur, es fehlen die Emotionen, die es ohne Zweifel auf dem Weg gibt. Es geht nicht darum, was man auf dem Weg erlebt – alles wird nur angerissen, und alles ist supi, alles ist total toll, und immer ist es eine schöne Erfahrung. Das Leid, die Anstrengung, von der Hape Kerkeling ja auch erzählt hat, alles das kommt in der Doku nicht vor.
Die Macher haben es sich viel zu einfach gemacht, sie kratzen nur an der Oberfläche.
In dieser Form leider überflüssig.

Camino de Santiago
Schweiz 2014, Regie: Manuel Schweizer und Jonas Frei
Farbfilm, 86 Minuten, ab 0
3/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Camino de Santiago“

  1. […] DER SCHLECHTESTE FILM Kartoffelsalat – Nicht fragen außerdem: Poltergeist Camino de Santiago […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert