MO 20.04.2015 | 20.15 Uhr | Das Erste
Rügen. Was auch sonst? Wenn mich die ARD nach Sylt oder Rügen gefragt hätte, wäre meine Meinung ganz eindeutig gewesen. Aber es ist auch eine Geschmacksfrage.
Um so erstaunlicher war, wie desaströs die Insel Sylt am Montagabend im Ersten beim „Reise-Check“ abschnitt.
Auf Sylt scheint das Baden gefährlicher zu sein, wenn man die Sicherheitsvorkehrungen so sieht. Die Strände auf Rügen sind sauberer, auf Sylt ist von irgendwelchen Rückständen am Strand berichtet worden, die man besser nicht anfassen sollte.
Sylt ist schweineteuer. Die Übernachtungen kosten mehr, am Strand muss man zahlen und wird auch kontrolliert – und sogar die Auto-Überfahrt auf die Insel kostet sehr viel Geld. Nach Rügen kommt man kostenlos – und selbst die Fähre ist ein Schnäppchen, wenn man denn das richtige Inselgefühl haben will.
Sylt ist an vielen Stellen hässlich, Westerland machte im Film nicht gerade einen idyllischen Eindruck. Die älteren Gebäude sollen irgendwo im Hinterland sein, so hieß es im Film. Rügen, zum Beispiel Binz, entwickelt sich zwar auch in eine Richtung, die überdenkenswert ist, so katastrophal wie Sylt ist’s dort aber (noch) nicht. Von Binz und Sellin gab es fast nur Postkartenmotive.
Außerdem ging es um die Promis. Aber wen interessieren schon Promis, wenn man nach Rügen fährt? Und wieso sollte das Sylt-Schaulaufen irgendwie urlaubsanziehend sein?
„Der Reise-Check“ versuchte das Ergebnis irgendwie zu vertuschen, ein echtes Fazit gab es nicht und auch die Punktevergabe war für Sylt sehr milde.
Für die Nordseeinsel war der Film allerdings alles andere als schmeichelhaft. Die Leute vom SR, die den Film herstellen ließen, müssen ganz eindeutig Rügenfans gewesen sein.
War ich noch irgendwie neugierig, doch mal nach Sylt zu fahren, um mir ein Bild davon zu machen, ist mein Interesse nun völlig erloschen.
Dann eben wieder Rügen. Da weiß ich, was ich bekomme.
Sylt? Muss nicht sein. Danke, ARD, für diese Erkenntnis!
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