SO 19.04.2015 | 23.15 Uhr | Bayerisches Fernsehen
30 Jahre alt ist der US-Thriller „Das Messer“ mit Glenn Close und Jeff Bridges nun schon. Auch heute noch ist er ziemlich spannend, am Sonntagabend lief er im Bayerischen Fernsehen. Und eine Szene, die löste damals im Kino ein regelrechtes Chaos aus.
1989, im letzten Jahr der DDR, hatte Sassnitz auf Rügen noch ein Kino. Heute verrottet das leerstehende Gebäude im Stadtzentrum und sieht alles andere als schön aus.
Am 16. Juli 1989 lief dort „Das Messer“. Vier Jahre brauchte der Film, bis er auch im sozialistischen Teil Deutschlands gezeigt worden ist.
Kurz vor Schluss, der Mordfall schien eigentlich schon gelöst, kommt es zur Wende. Der Freigesprochene ist doch der Mörder!
Nervöses Raunen im Kino. Und dann – im Film ist es gerade relativ still und gleichzeitig sehr spannend – schlägt eine Hand durch eine Fensterscheibe.
Nie wieder habe ich im Kino solche Szenen erlebt: Der Saal in Sassnitz kreischte auf, es müssen recht viele Frauen im Raum gewesen sein. Viele von ihnen riss es aus den Sitzen. Nach dem Kreischen kam das Lachen, die Leute amüsierten sich über ihren eigenen Schock, der ihnen der Film eingebrockt hat. Es hat eine gute Minute gedauert, bis endlich wieder Ruhe einkehrte.
Wenn man sich eben diese Szene 2015 noch mal ansieht, wirkt sie erstaunlich unspektakulär. In Erinnerung habe ich sie viel härter – eine Hand mit einem Messer. Aber da war gar keins… Aber vielleicht waren wir damals alle noch ein bisschen schreckhafter…
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