SA 04.04.2015 | 17.00 Uhr | einsfestival
Manchmal kann Fernsehen mit einfachsten Mitteln ganz spannend sein. Auf einsfestival lief am Sonnabendnachmittag die dreiteilige Doku „Berlin2Shanghai“. Ein Zwillingspaar radelte innerhalb eines halben Jahres von Berlin nach Shanghai – 13.000 Kilometer lang.
An ihrem 30. Geburtstag sind sie aufgebrochen. Unterwegs hatten sie vier Kameras dabei, das Filmteam waren sie selbst, immer wieder filmten sie, erzählen, was sie denken, was sie fühlten, was ihnen durch den Kopf ging.
Das alles wirkte immer mal wieder ein bisschen wie ein Homevideo, inhaltlich aber war das fesselnd. Da machen sich zwei junge Männer auf, um einen echten Trip zu erleben. Sie wissen weder, ob sie schaffen, was sie sich vorgenommen haben, noch ob sie gesund ankommen.
Gescripted ist das nicht. Muss es auch nicht, kann es ganz sicher auch nicht. Unterwegs zoffen sie sich (was man nur in Auszügen sieht), sie werden krank, es kommt zu einem Unfall. Und dann immer wieder der Frust, die Freude, der Jubel und wieder Frust und wieder Freude.
Auch als Zuschauer erlebt man das als echten Trip.
Schade ist nur, dass aus einer halbjährigen Reise nur 90 Minuten entstanden ist. Wir sehen nur den Bruchteil des Bruchteils des Trips. Das Potenzial für eine ausführlichere Doku wäre sicherlich da gewesen.
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