Auf das Leben!

Alles leer. Jonas (Max Riemelt) hat mit seinen Möbelpackerkollegen ganze Arbeit geleistet. Ruth (Hannelore Elsner) muss umziehen, weil sie sich ihre alte Wohnung nicht mehr leisten kann. Sie ist verbittert und traurig. Als Jonas sie in ihrer Wohnung zurücklässt und wenig später noch mal zurückkehrt, findet er sie in ihrer Badewanne – mit aufgeschnittenen Pulsadern. Er bringt sie in die Klinik.
Nach und nach erfahren wir, was mit den beiden los ist. Jonas hat seine Freundin verlassen, er will nicht, dass sie erfährt, dass er an einer schlimmen Krankheit leidet. Er ist pleite und zieht erst mal in Ruths Wohnung, während sie in der Klinik liegt.
Dort entdeckt er alte Filme von ihr. Ruth war in den 70ern eine gefeierte Sängerin jiddischer Lieder, und im Zweiten Weltkrieg entkam sie nur knapp dem KZ. Und: Sie hatte einen Freund, der Jonas verdammt ähnlich sieht.

Manchmal sind die Handlung und die darin enthaltenen Rückblicke ein wenig dick aufgetragen, ansonsten aber ist es berührend, was Uwe Janson in seinem Film erzählt. „Auf das Leben!“ klingt wie ein Trinkspruch, wie eine Hoffnung auf das, was noch kommen wird.
Hier geht es um zwei Menschen, die in der Vergangenheit schon viel Schlimmes erlebt haben, die auf der Flucht sind und die gemeinsam – und auch jeder für sich – einen Weg suchen, mit der Zukunft fertig zu werden.
Max Riemelt spielt den jungen Mann, der einerseits anpackend ist, andererseits aber große Angst hat, toll. Hannelore Elsner ist ebenfalls wundervoll – eine Frau, die nach und nach wieder Lebensmut bekommt.

Auf das Leben!
D 2014, Regie: Uwe Janson
Camino, 90 Minuten, ab 12
8/10


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