Sabine Heinrich: Sehnsucht ist ein Notfall

Oma und ihre Enkelin Eva hauen ab. Nach Italien, nach Elba. Mitten im Januar.
Eva ist schon lange mit Johannes zusammen, und irgendwie wünscht sie sich ein Kind, aber es passiert nichts in der Hinsicht – stattdessen: Alltagstrott. Doch dann lernt sie Tobias kennen, verliebt sich – und weiß nicht, wie sie sich entscheiden soll.
Ihre Oma will sich nach jahrzehntelanger Ehe von ihrem Mann trennen und ausziehen.
Nun aber erst mal Elba. Zwei auf der Flucht. Unterwegs mit lauter Fragen: Was hält eine Beziehung aus? Welche Kompromisse muss man eingehen? Und was ist wichtiger: Alltag und Sicherheit oder der Wahnsinn der Ungewissheit?

Sabine Heinrich kennt man als Moderatorin vom WDR, nun legt sie einen Roman vor. Der Titel „Sehnsucht ist ein Notfall“ klingt zwar nach Rosamunde-Pilcher-Kitsch, ganz so schlimm ist es dann aber doch nicht.
Im Gegenteil, Heinrich schreibt lustig-locker-rührend, und eigentlich ist das eine ganz unterhaltsame Mischung. Eine taffe Oma zieht ihrer leicht verrückten, aber dennoch liebenswerten Enkelin (33) durch die Lande (und irgendwie hatte ich beim Lesen immer Sarah Kuttner vor mir). Sabine Heinrich schreibt so, dass man die Atmosphäre der Szene gut erfühlen kann, hin und wieder gibt es Stellen, bei der sie indirekt gleich einen Soundtrack mitliefert. Nur das Ende – wieso sie das dermaßen offen lässt, ist unklar, schade und fast schon ärgerlich.

Sabine Heinrich: Sehnsucht ist ein Notfall
Kiepenheuer & Witsch, 285 Seiten
7/10


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