Katakomben

Es kommt selten vor, dass es einem ein Film schwer macht, wenn es um eine Kritik geht. „Katakomben“ gehört dazu.

Scarlett (Perdita Weeks) ist Studentin, sie beschäftigt sich unter anderem mit Höhlen und Mythologie. Sie sucht nach uralten Zeichen und Hinweisen.
Sie reist nach Paris. Frankreichs Hauptstadt ist durchzogen mit einem unterirdischen Höhlensystem, mit Katakomben. Dort unten soll sich angeblich ein Schatz verbergen. Doch um den geht’s ihr direkt gar nicht, sondern um einen mystischen Stein. Gemeinsam mit einem Forscherteam dringt sie in die Höhlen ein. Doch dort untern wartet das Grauen.

An sich sind die Voraussetzungen für einen unglaublich spannenden Thriller absolut gegeben. Das Set sorgt für eine klaustrophobische Atmosphäre. Die Idee, den Film da ganz unten in den Höhlen spielen zu lassen, ist sehr gut. Das gibt viel Raum für interessante Wendungen und gruselige Begebenheiten. Und tatsächlich schafft es John Erick Dowdle, echten Thrill zu erzeugen. Das aber nur phasenweise.
Denn „Katakomben“ krankt an einer völlig bescheuerten Konstellation: am Mystikscheiß. Scarlett kennt jedes kryptische Zeichen, kann es entschlüsseln, ist total klug und weiß, wo es lang geht. Das wirkt oftmals leider total albern. Die mystische Ebene hat der Film überhaupt nicht nötig. Die Geschehnisse in den Katakomben hätten auf andere Weise noch viel gruseliger und weniger lächerlich erscheinen können. Kleine Randgeschichten, die sehr interessant sind, bleiben dagegen nur Randgeschichten.
John Erick Dowdle hat mit „Katakomben“ ein wahnsinniges Potenzial verschenkt, weil er sich gemeinsam mit Drew Dowdle vollkommen am Drehbuch verzettelt hat.
Selten war das so schade wie bei diesem Film.

Katakomben
USA 2014, Regie: John Erick Dowdle
Universal, 93 Minuten, ab 16
6/10


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