Leichenbestatter? Tom (François Goeske) ist total fassungslos, als er von der Dame im Jobcenter erfährt, was sie ihm als Ausbildungsplatz vorschlägt. Mit Toten zu arbeiten, das stand ihm nicht im Sinn.
Was aber steht ihm eigentlich im Sinn? Tom steht vollkommen neben sich. Die Schule hat er abgebrochen. Mit seinem Freundeskreis kommt er nicht so richtig klar. Sein bester Freund Mike (Jannis Niewöhner) redet nur noch von Autos. Sein Vater trinkt, nachdem seine Mutter vor drei Jahren gestorben war. Und dann ist da noch die Referendarin Sarah (Anna Fischer), die er toll findet – die aber wohl noch einen Freund hat.
Mann, Mann, Mann. Tom hat’s ja echt nicht einfach. Aber er hat einen Job, „Besser als nix“. So heißt auch der Film von Ute Wiegand. Er handelt von der Sinnsuche eines Jugendlichen, von einem 19-Jährigen, der einen Platz im Leben haben möchte, aber vorerst nicht findet.
Gelungen ist das leider nicht immer. Gerade im ersten Drittel hinkt es gewaltig in den Dialogen und in der Handlung. Doofe Klischees im Bestattungsinstitut, dazu Schenkelklopfergags und seltsame Holzhammerwitze. Streckenweise ist die Inszenierung wahnsinnig bieder, lahm und trutschig, es fehlt jeglicher Sinn für die passende Dramaturgie. Auch beim emotionalen Höhepunkt gegen Ende gibt es Momente, die recht unglaubwürdig und scheinbar nicht zu Ende gedacht sind.
Schade, wirklich. Der Film hat Potenzial, das er bei weitem nicht nutzt. Selbst die sehr talentierte Anna Fischer geht hier ziemlich unter und kann nicht zeigen, was sie kann.
Besser als nix. Das scheint der Anspruch der Filmemacher gewesen zu sein. Reicht aber nicht.
Besser als nix
D 2014, Regie: Ute Wiegand
NFP, 96 Minuten, ab 12
5/10
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