Dad ist nicht mehr da. Der Mensch Jimmy ist noch da, und er ist auch noch der Vater seiner Kinder. Aber er ist nicht mehr ihr Dad, er kann nicht mehr ihr Dad sein.
Nach einem schweren Unfall ist der Jimmy nicht mehr der Alte, er hat nun den Verstand eines zehnjährigen Jungen. Dass er eine Familie hat, ist nicht mehr Teil seiner Lebenswelt.
Die Familie nimmt ihn zwar wieder bei sich auf, aber es ist nicht mehr so wie früher – kann es ja auch nicht mehr sein.
Es belastet alle. Jimmys Frau, seine Kinder – aber auch ihn selbst. Bald müssen alle einsehen, dass es so nicht weitergeht, dass sie andere Lösungen finden müssen.
Mark O’Sullivan hat eine Geschichte über den bitteren Wandel eines Mannes und seiner Lieben geschrieben. Die Lieben, die für den Mann plötzlich mehr oder weniger Fremde sind.
So hat „Jimmy, Jimmy – Die Geschichte, wie mein Vater wieder 10 Jahre alt wurde“ viele berührende Momente, vor allem, weil sie aus der Sicht der Tochter Eala erzählt wird. Sie schildert ihre Ängste, ihre Sorgen, aber auch die Wut, die dazu führt, dass auch sie in immer größere seelische Not gerät.
Leider verliert Mark O’Sullivan zwischendurch ein bisschen den Faden, so dass die eigentlich mitreißende Story manchmal dann doch durchhängt.
Mark O’Sullivan: Jimmy, Jimmy – Die Geschichte, wie mein Vater wieder 10 Jahre alt wurde
dtv Hanser, 340 Seiten
6/10
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