Schwul oder Hetero? Junge oder Mädchen? Das sind keine einfachen Fragen, ganz besonders für Guillaume (Guillaume Gallienne).
Er ist anders als seine Brüder, und seine über alles geliebte Mutter, seine Maman (Guillaume Gallienne), die wollte ja sowieso immer ein Mädchen haben. Also ist Guillaume ein Mädchen. Er möchte sein wie seine Maman, sie ist sein Idol. Fußball? Ist doch langweilig, Guillaume zieht sich lieber ein Kleid an.
Aber dennoch: Die oben genannten Fragen werden bald wichtiger. Guillaume probiert sich aus, in alle Richtungen. Und bald ist er sich sicher…
In vielerlei Hinsicht ist „Maman und ich“ besonders und ganz sicher anders als viele andere Filme. Was immer man als Zuschauer erwartet, wie sich die Handlung entwickelt – Regisseur und Hauptdarsteller Guillaume Gallienne macht’s anders. Er spielt mit Vorurteilen, kehrt sie ins Gegenteil und wieder zurück. Nichts ist, wie es scheint.
Er macht es dem Zuschauer nicht einfach. Insbesondere die ersten Minuten sind schwierig. Die wirken wie nicht besonders gut gespieltes, aber anspruchsvolles Theater. Man muss erst warm werden damit, dass Gallienne Mutter und Sohn spielt. Dass er einen Jungen spielt, der noch sehr jung ist, der schauspielende aber über 40. Gewöhnungsbedürftig.
Wer das aber durchhält, der lässt sich irgendwann drauf ein, und am Ende staunt man, und vielleicht ist man auch ein wenig ratlos.
Maman und ich
Frankreich 2013, Regie: Guillaume Gallienne
Concordefilm, 87 Minuten, ab 12
6/10
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