ZDF-Fernsehgarten on Tour: Maximilian Schell

SO 16.02.2014 | 11.00 Uhr | ZDF

Mit freundlichen Grüßen aus dem Jenseits! Als plötzlich der Schauspieler Maximilian Schell neben Moderator Andrea Kiewel saß, zuckte ich zusammen. Die Sendung am Sonntagmittag war neu – Maximilian Schell jedoch ist vor zwei Wochen gestorben.
Seit Anfang Januar ist an vielen Sonntagen der „ZDF-Fernsehgarten on Tour“. Mit der Sommershow hat diese Sendung allerdings wenig zu tun – und vor allem live ist sie nicht.
Das Interview mit Maximilian Schell – wie wahrscheinlich große Teile der Sendung – ist am 16. Januar aufgezeichnet worden. Es war der letzte TV-Auftritt Schells überhaupt. Kurz hatte man wohl beim ZDF überlegt, angesichts der Tragik die Szenen rauszuschneiden, stattdessen blendete man einen Aufzeichnungshinweis ein. Schells Auftritt war nicht weltbewegend, schade wäre es dennoch gewesen, wenn das ZDF diesen TV-Abschied – von dem zum Zeitpunkt der Aufzeichnung ja niemand etwas wusste – nicht gezeigt hätte.

Schell besuchte seinen Freund Hansi Hinterseer. Der Volksmusikstar stand im Mittelpunkt der Kitzbühel-Ausgabe des „ZDF-Fernsehgartens on Tour“. Die Musik war ausschließlich von und mit Hinterseer.
Auch wenn ich bekennender Fernsehgarten-Fan bin – aber das, liebe Kiwi, geht zu weit. 132 Minuten Hinterseer sind nun wirklich kaum auszuhalten. Und warum diese Doku-Interview-Musik-Mischung unter dem Label des Fernsehgartens laufen muss, ist auch eher unklar.
Viel mehr besteht die Gefahr, dass die eigentliche, meist wunderbare und kurzwilige Sommershow dadurch beschädigt wird. Wenn die Sendung nun das ganze Jahr läuft, dann ist sie bald nichts Besonderes mehr. Und wenn man die Show schon „ZDF-Fernsehgarten on Tour“ nennt, dann sollte aber auch das Konzept dem der Sommersendungen entsprechen. Musik, Talk und mehr an einem bestimmten Ort mit einer Bühne und Publikum. Und nicht so ein unerträgliches Volksmusikporträt-Gedöns wie an diesem Sonntag.


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