FR 07.02.2014 | 23.05 Uhr | ZDF
Wenn die Zuschauer panisch die Fernbedienung in die Hand nehmen und ganz schnell den Sender wechseln, dann beginnt im ZDF das Kulturprogramm. Von den drei Millionen Zuschauern der satirischen „heute show“ bleibt dann nur noch eine gute Million für das Kulturmagazin „aspekte“ übrig.
So war das bisher, aber vielleicht könnte sich das bald ändern. Das ZDF hat die „aspekte“ ordentlich renoviert.
Seit dieser Woche ist die Sendung keine dröge Abfolge mehr von Beiträgen, die nach und nach angesagt worden sind. Für den Start ins Wochenende schon ziemlich anstrengend. Nun gibt es im Studio Live-Publikum, Live-Musiker, Studiogäste und zwei junge Moderatoren. Katty Salié hat nun immer einen Mann an ihrer Seite, Tobias Schlegl und Jo Schück wechseln sich ab.
Eine Mischung, die in der ersten neukonzeptionierten Ausgabe gut funktionierte. Berlinale-Chef Dieter Kosslick kam und plauderte, ebenso Schauspieler Jürgen Vogel. Die Band Maximo Park präsentierte zwei Songs. Dazwischen Berichte von der Berlinale, über die Hinterlassenschaften der Olympischen Spiele und über eine südafrikanische Opernsängerin.
Wer jetzt eine weitere Verflachung der Kultur im ZDF beklagt, der irrt. Noch immer ist „aspekte“ eine gute Mischung aus Populär- und Hochkultur. Mit dem neuen Konzept versucht das ZDF jedoch, neue Zuschauer für das Magazin zu gewinnen. Das ist auch nötig. Die Macher ruhen sich nicht aus, sie probieren etwas Neues, machen aber nicht mit aller Gewalt auf Jugendmagazin. Die „aspekte“ sind frischer, lebendiger, aber alles andere als ein Verrat des Kulturauftrages des ZDF. Weiter so!
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