MDR Top News: Völkerschlacht überrollt Sachsen

DI 15.10.2013 | 19.50 Uhr | MDR-Fernsehen

Ein unfassbare Katastrophe. 120.000 Tote. Eine viertägige Schlacht, in die 600.000 meist unerfahrene Soldaten geschickt wurden. Frankreich gegen Preußen. Kämpfe, Schießereien, Plünderungen, Angst und Schrecken. Und das alles in und um Leipzig.

Klar, das Fernsehen muss reagieren. Der MDR zeigt derzeit jeden Abend Sondersendungen, um von den Kämpfen rund um die Messestadt zu berichten. Reporter berichten von den Schlachtfeldern bei Möckern und aus der umzingelten Stadt Leipzig. Ein Newsticker bringt die aktuellsten Nachrichten. Korrespondenten in Paris, Berlin oder Moskau ordnen das Geschehen ein.

Allerdings handelt es sich um Ereignisse, die 200 Jahre zurückliegen: um die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813.
Der MDR tut so, als würde das alles heute passieren. Und, um das vorweg zu nehmen: Das ist ein spannendes Projekt, die toll umgesetzt worden ist.

In einer Zeit, in der sich immer weniger Leute für Politik oder gar Geschichte interessieren, müssen Mittel und Wege gefunden werden, das Interesse eben doch zu wecken. Und da hat der MDR ein gutes Mittel gefunden: Eine Nachrichtensendung im heutigen Stil bringt Geschichte näher: „MDR Top News: Völkerschlacht überroll Sachsen“, noch bis Donnerstag täglich vor der Primetime.
Moderator Ingo Zamperoni wirkt wie im „Brennpunkt“ 2013. Gezeigt werden Handyvideos, die Napoleon zeigen (in einem alten Filmausschnitt mit Winfried Glatzeder) oder Youtube-Ausschnitte – wie Medien eben heute arbeiten.
Das Gestern und das Heute so zu verbinden, bringt uns die Geschichte nah. Man kann diese Art der vermittlung der Historie als Sensationsmasche oder als modernen Quatsch kritisieren. Man kann sich aber auch einfach mal drauf einlassen.


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