Obama in Berlin – Die Rede vor dem Brandenburger Tor

MI 19.06.2013 | 14.55 Uhr | Das Erste

So weit ist es schon gekommen! Die Angst, dass der wohl wichtigste Politiker der Welt, erschossen werden könnte, ist inzwischen so groß, dass er nur noch hinter einer Glasscheibe zu seinen geladenen Gästen spricht.

Das Schauspiel, das sich Mittwochnachmittag am Brandenburger Tor in Berlin bot und u.a. vom Ersten übertragen wurde, war mehr als surreal. Da sprachen Klaus Wowereit, Angela Merkel und Barack Obama hinter Panzerglas zum Volk.
Wirklich klar zu sehen waren sie jedoch nicht, denn das Glas reflektierte. Die Bilder, die das Fernsehen lieferte, waren deshalb eher miserabel. Fällt so was vorher niemandem auf, planen so eine Veranstaltung nur Dilletanten? So eine Spiegelung lässt sich doch sicher verhindern?!

Alle Sender, die das Spektakel übertrugen, übertrugen dasselbe Signal und hatten auch dieselbe Simultandolmetscherin. Nur Das Erste scherte aus und leitete sich einen eigenen Übersetzer. Der jedoch schien seine eigene Rede zu halten und setzte sich zum Ziel, noch viel pathetischer als Obama zu reden – sehr unangenehm.

Ansonsten setzte sich Obama gekonnt in Szene. Sein Zähne-zeigen-Lächeln beherrscht er perfekt und kann es bei Bedarf an- und ausknipsen. Und die Reporter fallen drauf rein und interpretieren sein Fotolächeln als echt gute Laune und seine Tränen während der Hymne als echte Rührung. Ich nehme ihm das nicht jedenfalls nicht wirklich ab. Wie viele Stunden und Tage wohl Obama vor dem Spiegel verbracht hat, um seine Gesichtszüge einzustudieren?


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