FR 18.01.2013 | 20.15 Uhr | zdf.kultur
Die FSK-Diskussion im Fall der „Operation Zucker“ hielt sich ja leider in Grenzen. Im Fall von „Romeos“ sorgte eine Entscheidung der, ähm, Jugendschützer schon für sehr viel mehr Wirbel.
In „Romeos“, der am Montag im ZDF und Freitag bei zdf.kultur lief, geht es um Lukas, der mal ein Mädchen war. Seine Eltern nennen ihn immer noch Miri. Als er seinen Zivildienst ableistet, wird er im Schwesternwohnheim untergebracht, man hat es ihm nicht erlaubt, zu den Jungs zu ziehen, schließlcih sei er ja noch ein Mädchen, hieß es. Tatsächlich hat Lukas noch Frauenbrüste, und er versteckt sie, so gut es geht. Aber Lukas ist eben Lukas, ein Mann.
Die FSK war der Meinung, diesen Film könne man Jugendlichen unter 16 Jahren nicht zumuten. Schließlich würde man die armen, jungen Zuschauer verwirren und in ihrer Entwicklung beeinflussen.
Das ist genauso eine Unverschämtheit wie im Fall von „Operation Zucker“. Es geht in „Romeos“ nicht um Titten, Sex und Gewalt. Um Sex geht es nur indirekt, es geht um ein Mädchen, das sich im falschen Körper fühlt, um Gefühle, um Liebe, um den Körper. Und das kann man unter 16-Jährigen nicht zumuten?
In diesem Fall ging die Geschichte gut aus. Es wurde gestritten, die Filmemacher beschwerten sich – nun ist „Romeos“ ab 12 freigegeben, und die Jugendschützer mussten sich entschuldigen.
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