Zwei Männer entdecken die Welt, forschen, experimentieren, probieren sich aus: der Naturforscher Alexander von Humboldt (Albrecht Abraham Schuch) und der Mathematiker Carl Friedrich Gauß (Florian David Fitz). Der eine zieht hinaus in die Welt, um sie zu entdecken, der andere bleibt dazu zu Hause und berechnet sie.
Im Grunde genommen ist das schon die Geschichte des neuen Films von Detlev Buck. „Die Vermessung der Welt“ basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Daniel Kehlmann, der hier auch am Drehbuch mitarbeitete.
Obwohl der Film nie auf einen echten Showdown hinsteuert, ist es unglaublich interessant, die beiden mehr oder weniger parallel verlaufenden Biografien zu verfolgen.
Alexander und Carl begegnen sich zunächst nur ein einziges Mal: als Kinder, als Carl, gemeinsam mit seinem Lehrer beim Herzog um ein Stipendium bittet. Erst sehr viel später treffen sie sich wieder.
Dazwischen schafft Buck bildgewaltige Momente. Sowohl die karge, dreckige Gauß’sche Welt, die Armut, als auch die weite Welt, die Humboldt-Reisen in ferne Länder sind toll in Szene gesetzt. Humor darf dabei nicht fehlen, in einigen seltenen Momenten ist er jedoch ein wenig klamaukig geraten.
Beide hadern mit sich, jeder auf seine Art. Gauß, der sich unverstanden fühlt und davon depressiv wird. Humboldt, dem das gewisse Quändchen Freude zu fehlen scheint. Klar, dass der Film von den beiden hervorragenden Schauspielern lebt.
Völlig überflüssig hingegen ist es, diesen Film in 3D in die Kinos zu bringen. Dass da Staub durch die Luft wirbelt oder einem irgendwelche Leute direkt ins Gesicht schauen, ist verzichtbarer Hokuspokus. Darauf hätte Buck verzichten sollen und sich dafür lieber noch mehr auf das Wesentliche konzentrieren sollen – zumal durch das teure 3D wertvolle Drehtage flötengegangen sind.
Ein sehr sehenswertes Werk ist sein Film aber dennoch geworden.
8/10
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