Was bleibt? Das ist der Titel und die Frage des neuen Films von Hans-Christian Schmid. Die Antwort heißt: wenig. Leider.
Gitte (Corinna Harfouch) hat eine wichtige Neuigkeit für ihre Familie: Sie hat vor zwei Monaten ihre Tabletten abgesetzt, und es geht ihr gut. Sie hat ihre schwere Depression im Griff.
Gitte findet, das ist eine gute Nachricht.
Ihre Familie findet, sie macht einen großen Fehler.
Gittes Mann Günter (Ernst Stötzner) hat gerade seinen Verlag aufgegeben und will auf Recherchereise fahren. Er glaubt, seine depressive Frau allein nicht zurücklassen zu können, möchte sie aber auch nicht mitnehmen.
Gittes Sohn Jakob (Sebastian Zimmler) ist auch skeptisch. Außerdem läuft seine Zahnarztpraxis miserabel, er muss viel geld von seinem Vater annehmen, um weitermachen zu können.
Gittes Erstgeborener, Marko (Lars Eidinger), will ihr eine Chance geben. Dass seine Beziehung im Eimer ist, will er ihr jedoch auch nicht sagen.
Der Ansatz von „Was bleibt“ ist sehr spannend. Eine Familie musste lange, sehr lange mit der Depression der Mutter und Ehefrau klarkommen. Nun muss sie damit klarkommen, dass sie wieder gesund ist. Oder eher mit der Frage: Ist sie wirklich wieder gesund? Muss man die Mutter trotzdem schonen? Muss man ihr alle Geheimnisse und Probleme vorenthalten?
Dass die Familie damit jedoch allgemein unter einer Sprachlosigkeit leidet, wird erst nach und nach klar.
Schmid hat für seinen Film ein hervorragendes Ensemble zusammenbekommen. Corinna Harfouch spielt ebenso toll wie beispielsweise Lars Eidinger.
Und doch: Schmid hat leider keinen wirklich guten Film abgeliefert. Das Ende ist extrem enttäuschend, es lässt den Zuschauer völlig ratlos zurück, weil der Film im Nichts endet. Es ist aber kein befriedigendes Nichts, kein offenes Ende, über das man diskutieren könnte – es ist einfach ein Loch. Ein Schulterzucken. Irgendwie egal. Es ist alles einfach wurscht.
Und das ist nichts anderes als enttäuschend – es ist sogar ärgerlich.
5/10
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