Star Race

MO 27.08.2012 | 20.15 Uhr | RTL

Der Plan der RTL-Leute ist wieder mal nicht aufgegangen. Erneut kreierten sie eine Show, in der sie ehemalige Promis ins Nirwana schickten, um sie dort ein bisschen zu quälen. In „Star Race“ wurden Nino de Angelo, Jimi Blue Ochsenknecht, Pierto Lombardi, Sarah Engels, Mirja Du Mont und Jenny Elbers-Elbertzhagen irgendwo auf den Philippinen – also quasi am Arsch der Welt – ausgesetzt. In Zweierteams mussten sie sich durch den Busch schlagen. Aber dummerweise haben sie alle zum Ziel gefunden, niemand ist verlorengegangen. Bei RTL werden sie sich ziemlich geärgert haben…

Weil RTL seine … ähm … Promis bekanntermaßen hasst, mussten die im Nirgendwo einiges mitmachen. Sie mussten durch den Schlamm waten, auf Kühen reiten, sich von einem Huhn ankacken lassen, sich beim Waschen einen Virus holen – und das alles begleitet von einem Kamerateam.
Wie spontan das Ganze war, weiß nur das RTL-Team. Wenn zwei Frauen per Anhalter reisen wollen und daneben ein Filmteam steht, könnte es eventuell sein, dass nicht ganz zufällig ein bestimmtes Auto hält.

Die DSDS-Häschen Pietro und Sarah verbrauchten in einem Dorf mit armen Menschen fix mal das Wasser eines ganzen Tages. Das tat ihnen total Leid, die Leute haben sie auch ganz vorwurfsvoll angesehen. Aber vielleicht war die Story ja auch nur gescripted.
Zufälligerweise kamen alle drei Teams am Ende des Rennens fast gleichzeitig am Ziel an. Es gibt ja wirklich seltsame Zufälle. Aber es erhöhte wenigstens die Dramatik.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

3 Antworten zu „Star Race“

  1. ThomasS

    Nun ja … ich würd‘ sagen, die Grundidee stimmt schon mal.
    Man nehme einen Promi-Sprössling, eine abgehalfterte Ex-MvD (Matratze vom Dienst) und noch ein paar andere kamerageile „Promis“, die niemand mehr auf dem Bildschirm sehen will, und spendiere ihnen einen kostenlosen Abenteuerurlaub am anderen Ende der Welt. Allerdings erscheint mir das Konzept durchaus noch verbesserungsbedürftig. Die Sache mit dem Kamerateam würde ich z.B. ganz weglassen. Und das mit dem Rückflugticket sollte RTL eigentlich auch nochmal ernsthaft überdenken. Man könnte Elver-Elbertshagen & Co ja beim Abflug filmen und ihnen weismachen, das Kamerateam komme später nach. Und in ihrem Exil erhalten die dann die Nachricht: Tut uns Leid, das Projekt wurde zwischenzeitlich vom Aufsichtsrat gecancelled. Viel Glück noch! Gruß, RTL

    Dann wär’s perfekt & der Sender hätte zugleich Kosten gespart. Bingo!

    Obwohl … solch eine Aktion hätte vermutlich zur Folge, dass der Sender sich größerer Beliebtheit erfreut, als er es verdient. Nein, das lässt sich nicht verantworten.

    Aber genug gelästert.
    Ein ernsthaftes Statement folgt auf dem Fuße.

  2. ThomasS

    Okay … hier jetzt, wie versprochen, der ernsthafte Teil.

    Vor fünf jahren feierte das deutsche Fernsehen den siebzigsten Geburtstag von Herbert Feuerstein. Als stimmungsvolle Kulisse diente irgendeinen Touristendampfer. Mit von der Partie war neben dem Kamerateam auch Feuersteins alter Freund und Weggefährte Harald Schmidt. Und Theaterprofi Schmidt war es auch, der vor laufender Kamera ein Phänomen ansprach, das er – soweit ich mich erinnere – als „vierte Wand“ bezeichnete, nachdem Feuerstein spontan das Kamerateam angesprochen hatte.

    Denn eigentlich sollte es natürlich so rüberkommen, als seien Schmidt und Feuerstein völlig unter sich, so dass der Zuschauer völlig vergisst, dass ja logischerweise noch ein paar mehr Leute anwesend sein müssen, die das Ganze für die Nachwelt aufzeichnen. Das auszublenden, darauf ist der Zuschauer trainiert, seitdem es Filme gibt, und das ist auch gut so. Man stelle sich vor, man müsste als Zuschauer immer die Kamera mitdenken … man könnte keinen Film mehr richtig genießen.

    Das RTL & Co. sich in ihren Billigproduktionen ebendieses Prinzip zunutze machen, um ihren Zuschauern inszenierte Situationen als Realität zu verkaufen, ist eh ein alter Hut.

    Was mich jedoch wirklich erschreckt, ist der Verdacht, dass offenbar ein öffentlich-rechtlichen Sender diese Form der Realitätsverfälschung nicht nur nachahmt, sondern sie sogar noch weiter treibt, indem sie sie um den Faktor Zeit erweitert.

    So lief am vergangenen Montag in der ARD eine Dokumentation mit dem Titel „Intim mit dem Feind“. Dort ging es um die Besetzung Frankreichs durch Nazi-Deutschland ab 1940. In diesem Rahmen wurde erwähnt, dass viele Franzosen abends heimlich sogenannte „Feindsender“ gehört haben. Das glaube ich gern. Jedoch wurde dies mit scheinbar authentischen Privataufnahmen aus der damaligen belegt. Und hier zweifle ich dann doch.

    Also, ich sehe vier Möglichkeiten, wie diese Aufnahme zustande gekommen ist. Entweder es handelt sich um nagelneue Aufnahmen, die diese Situation nachstellen und technisch auf alt getrimmt wurden, ohne dass uns das verraten wurde. Oder es handelt sich wirklich um zeitgenössisches Material, das jedoch in ganz anderem Zusammenhang entstanden ist. Worüber wir natürlich auch nicht in kenntnis gesetzt werden.

    Am allerunwahrscheinlichsten erscheint mir Möglichkeit 3. Nämlich dass sich die Leute gesagt haben: Wir haben zwar eine Sch***angst, dass irgendein Nachbar zufällig spitzkriegt, wie wir nacht heimlich BBC hören. Aber hey … wir sind so verliebt in den Nervenkitzel, dass wir das noch extra auf Schmalfilm dokumentieren und damit unsere ganze Familie in Gefahr bringen!

    Und Möglichkeit 4 scheidet m.E. von vornherein aus. Nämlich dass irgendein Spitzel dabei war, der von allen anderen unbemerkt die Aufnahmen gemacht hat. Knopfkameras gab es damals m.W. noch nicht.

  3. RT

    Die Doku habe ich nicht gesehen, aber es ist ja inzwischen üblich, solche Szenen nachzuspielen. Dokutainment nennt sich das wohl… oder so.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert