SO 13.05.2012 | 23.20 Uhr | arte
„Georges Prêtre dirigiert die Wiener Symphoniker“. Einen besseren Titel kann es für die Konzertübertragung am Sonntagabend auf arte gar nicht geben.
So schön die Musik war, so herrlich Beethovens 7. Sinfonie, so toll das Orchester – es zählt eigentlich nur einer: der Dirigent.
Wie Georges Prêtre die Wiener Symphoniker anleitete, war ein Genuss zu beobachten. Das Konzert war von 2009, da war Prêtre bereits 85 Jahre alt, es machte ihm sichtlich Mühe, dort zu stehen. Andererseits: Wahrscheinlich genoss der alte Herr es am meisten, dort zu stehen.
Er dirigierte nicht, er erlebte diese Musik. Er schloss die Augen, wiegte sich hin und her. Manchmal zuckte er mit den Schultern, hob einen Arm, gab ein Zeichen. Manchmal zwinkerte er einem seiner Musiker zu (oder doch der Kamera?).
Vermutlich hat das Orchester Georges Prêtre nicht wirklich gebraucht, um ein gutes Konzert zu spielen. Aber vermutlich doch. Ohne Georges Prêtre wäre es nicht halb so sehenswert gewesen. Hörenswert war es ja sowieso.
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