Pim (Jelle Florizoone) ist ein eher ruhiger Junge. Man könnte sagen: Er ist schweigsam. Der 15-Jährige Pim lebt mit seiner Mutter in einem kleinen Ort an der belgischen Nordseeküste. Seine Mutter ist ganz anders als er: laut, auffallend. Fast scheint es, sie beachtet ihren Sohn gar nicht.
Sie merkt kaum, dass sich Pim in Tagträume flüchtet – und zu den Nachbarn. Dort treibt er sich öfter rum. Auch um mit Gino (Mathias Vergels) zusammen zu sein. Doch da ist mehr. Pim verliebt sich, und Gino scheint nicht abgeneigt zu sein. Oder doch, Gino weiß es nicht so genau, hat irgendwann plötzlich doch eine Freundin.
Als dann zu Hause auch noch der Schausteller Zoltan (Thomas Coumans) auftaucht, sind Pim und seine Mutter plötzlich Konkurrenten…
Für sein Spielfilmdebüt hat sich Regisseur Bavo Defurne die Verfilmung des berühmten flämischen Jugendbuchklassikers „Nooit gaat dit over“ von André Sollie ausgesucht. Ein junger Mann entdeckt irgendwie im Nirgendwo damit, dass er sich verliebt, aber keine Gegenliebe bekommt. „Als Filmemacher möchte ich die Zuschauer durch Schönheit berühren, sozialer Realismus interessiert mich nicht“, sagt Defurne. Dennoch lässt er Pim durchaus auch mit dem sozialen Realismus kämpfen, mit einer Mutter, die in im Stich lässt, mit der er sich andererseits aber auch nicht besonders abgibt.
Im Grunde genommen ist „Noordzee, Texas“ dennoch eine recht typische Coming-of-Age-Geschichte geworden, die es so oder ähnlich schon öfter gegeben hat. Fast schon ein bisschen zu gewöhnlich. Dennoch durchaus nett.
6/10
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