Es gibt wenige Filme, die das Prädikat „Wow! Cool!“ bekommen. Nicolas Winding Refns „Drive“ hat es sich verdient.
Der Fahrer (Ryan Gosling) hat’s drauf. Er kennt alle Tricks, um auf den Straßen der Polizei zu entkommen, die ihn und seine Mitfahrer jagt. Aber genau das ist sein Job. Er ist der Fahrer von Fluchtautos. Werden bewaffnete Einbrüche verübt, dann wartet er draußen im Auto. Er gehört nicht dazu, er fährt nur.
Kein Wunder, dass er’s drauf hat: Am Tage arbeitet er als Stuntman für Hollywoodfilme und schraubt in einer Werkstatt an Autos herum.
Die Routine ist vorbei, als er sich in Irene (Carey Mulligan) verliebt. Es scheint, dass etwas mehr daraus wird, doch dann kommt ihr Mann aus dem Gefängnis. Er hat Dreck am Stecken und bittet den Gahrer, ihm zu helfen. Irene zu Liebe lässt er sich darauf ein. Und das ist ein Fehler.
„Drive“ fesselt. Durch seine Bilder. Durch seine Story. Durch die Musik. Durch die Schauspieler. Alles fesselt.
Die Geschichte ist an keiner Stelle vorhersehbar. „Drive“ ist eine hochinteressante Mixtur aus sehr ruhigen Szenen und actiongeladenen. Dabei macht allerdings auch die Ruhe die Spannung aus. Es ist eine angespannte Ruhe, eine, von der man nicht weiß, ob sie trügerisch, oder einfach wirklich nur ruhig ist. Eine Atmosphäre, die nur noch selten vorkommt – und die vor allem über weite Strecken des Films anhält.
Ryan Gosling spielt den namenlosen Fahrer grandios. Ein Mann, der eiskalt seinen Job verübt, der sich Hals über Kopf verliebt, geradezu liebevoll ist, und dann, vor Wut, aus Verzweiflung unfassbar gewalttätig ist.
Der letzte Aspekt allerdings sorgt für den Minuspunkt. An einigen Stellen ist „Drive“ eine blutige Gewaltorgie, die, so, wie sie gezeigt wird, eher überflüssig ist, vielleicht auch anders umsetzbar gewesen wäre.
Der hochmoderne und abwechslungsreiche Soundtrack rundet dieses Filmerlebnis ab. Und da ist es wieder, das Prädikat: Wow! Cool! Das kann man an der Stelle ruhig zweimal sagen.
9/10
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