Sie ist eine gute Ärztin. Sie kann gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen. Man fragt sie um Rat.
Aber sie ist ein Staatsfeind.
Barbara (Nina Hoss) lebt in der DDR. Es ist der Sommer 1980. Sie wird in ein Krankenhaus in die tiefe Provinz „abgeschoben“. Barbara hat einen Ausreiseantrag gestellt. Und sie plant die Flucht in den Westen. Ihr Freund Jörg (Mark Waschke) will ihr vom Westen aus helfen, eine Fluchthilfeorganisation plant schon die Aktion.
So lange bleibt Barbara nichts anders, als zu warten. Sie renoviert ihre Rumpelwohnung. Und dann gibt es noch ihren Kollegen Andre (Ronald Zehrfeld). Er hat Gefühle für sie. Und Barbara?
„Barbara“, so heißt der neue Film von Christian Petzold. Er erzählt von einer gegängelten Frau, die in der DDR unter Dauerbewachung steht. Die aus dem Fenster sieht und den Stasimann in seinem Auto erblickt. Die Besuch bekommt, der ihr ordentlich auf den Zahn fühlt.
Es ist eine bedrückende Atmosphäre, die Petzold da auf die Leinwand bringt. Die permanente Angst, die Enge, die Barbara spürt, sind vorherschende Gefühle. Nina Hoss spielt toll, ebenso wie ihr Arztkollege Ronald Zehrfeld, der sich schüchtern der jungen Ärztin nähert, sich ihr öffnet.
Dennoch hätte dieser Film etwas weniger Dröge ausfallen können, gerade das erste Drittel wirkt ziemlich spröde. Die Geschichte entfaltet ihre Wucht erst mit der Zeit.
Das ganz große Werk, als das es bei der Berlinale 2012 gefeiert wurde – Petzold hat einen Regiepreis bekommen -, ist „Barbara“ nicht, ein weiteres interessantes Puzzleteil zum Thema DDR aber dennoch.
7/10
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