DO 16.02.2012 | 20.15 Uhr | Das Erste
Der Favorit hat gewonnen. Roman Lob wird Deutschland beim Eurovision Song Contest 2012 in Baku vertreten.
Damit endete die Reihe „Unser Star für Baku“ im Ersten und auf ProSieben. Und fast möchte man laut rufen: Endlich! Denn so qualvoll war die deutsche Vorentscheidung wohl noch nie. Acht Ausgaben der Castingshow liegen hinter uns. Achtmal haben sich die Zuschauer entschieden, wer denn nun eine Runde weiter kommt und nun, wer nach Baku reist.
Roman Lob hat sich gegen Ornella de Santis durchgesetzt. Der 21-Jährige galt von Anfang an als Favorit – was sieben der acht Shows so ziemlich überflüssig machte.
Dass die Einschaltquoten eine Katastrophe waren, verwundert dabei nicht. In der Endphase waren es keine zwei Millionen Zuschauer mehr, die sich das Elend ansehen wollten.
Dabei sind nicht die Kandidaten das Elend gewesen. Aber warum muss man so ein Casting auf unfassbare acht Shows auswalzen? Wieso reichen nicht drei Sendungen? Jede der acht Show war aufgeblasen bis zum Gehtnichtmehr. Ehe der erste Gesang einsetzte, vergingen gern mal 30 Minuten. Davor: Jury vorgestellt, Baku vorgestellt, Castingteilnehmer vorgestellt. Und dann noch mal im Studio alles durchgekaut. „Unser Star für Baku“ war an zu vielen Stellen zäh wie ein alter Kaugummi.
Selbst die Blitztabelle ermüdete. Spätestens dann, wenn in allen Shows plötzlich die Entscheidungen hauchdünn waren. Kein Wunder, denn das Anrufverhalten änderte sich extrem, die Leute schienen eher für die Kandidaten anzurufen, die es nötig hatten. Fast ist es ein Wunder, dass es Roman Lob tatsächlich geschafft hat. Aber Ornella war einfach zu blass, ihr Song „Quietly“ wäre in der Eurovisionssoße hoffnungslos untergegangen.
„Standing Still“ heißt der Song, mit dem Lob nun am 26. Mai in Baku auftreten wird. Es ist ein guter Song, er rockt, und Roman hat eine tolle Stimme. Und, mal ehrlich: Wenn wir unter die ersten zehn kommen, ist das gut.
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