SA 04.02.2012 | 20.15 Uhr | ZDF
Ein großer Moment: Dionne Warwick singt „That’s What Friends Are For“. Die 71-Jährige weiß, dass sie dafür nicht mehr die beste Stimme hat. Aber sie singt den Song trotzdem, auch wenn ihre Stimme manchmal wegbricht. Sie hat sich getraut. Wo andere alternde Songdiven bei solchen Auftritten gern mal ihr 40 Jahre altes Playback einspielen lassen, singt Dionne Warwick live. Und das macht es so rührend – diese Unperfektheit.
Dionne Warwick hat die Goldene Kamera für ihr musikalisches Lebenswerk bekommen.
Auch Morgan Freeman und Denzel Washington. Wobei man bei ihnen gar nicht so genau wusste, ob sie sich wirklich über die Trophäe freuten, oder ob sie nur so taten, als wüssten sie, wie ihnen da geschieht. Ist es einem US-Promi wirklich wichtig, so ein Ding zu bekommen?
Denzel Washington war sowieso gerade in der Gegend, um seinen neuen Film zu promoten, da passte es den Organisatoren der „Goldenen Kamera“ wahrscheinlich gut in den Kram, dem Mann gleich mal einen Preis zu schenken – als bester internationaler Schauspieler, obwohl er im vergangenen Jahr gar keinen Film zu laufen hatte. Aber egal. Denzel Washington bei der „Goldenen Kamera“ – das klingt eben total gut…
Und sonst? Schlagersternchen und Silbereisen-Insiderin Helene Fischer verdrückte ein paar Tränen und vergaß fast den Preis auf der Bühne. Iris Berben und Hannelore Elsner verwandelten sich bei der Laudatio für Mario Adorf in kichernde Teenies. Weil sich bei „The Voice of Germany“ alle so ganz ganz ganz ganz ganz doll lieb haben, gibts auch dafür eine „Goldene Kamera“. Wirklich erfrischend war nur Liv Lisa Fries, die für ihren in der Tat fantantastischen Auftritt im Film „Sie hat es verdient“ den Nachwuchspreis bekommen hat. Völlig fassungslos stand sie auf der großen Bühne und rang nach Worten. Auch so ein schöner Moment, der in der Routine herausstach.
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