Er lebt in einem Museum

Ich habe vergessen, zu fragen, wann das Haus gebaut wurde, in dem er lebt. Aber es muss um die 100 Jahre alt sein. Wenn nicht mehr.
In Liebenwalde frischen sie nach und nach die Altstadt auf. Viele Fördergelder sind geflossen. Und auch das Haus, in dem der Mann lebt, den ich am Dienstag besucht habe, ist in einem guten Zustand.
Der Mann verlegt Bücher, und davon hat er mir erzählt.

Als er mich ins Haus bat, musste ich den Kopf ducken, als ich ins Wohnzimmer kam. Ein großer Raum. An den Rändern, immer an der Wand lang, stehen diverse alte Möbel. Eine Kommode, ein Schrank. In der Mitte ein Teppich, darauf ein Tisch und Stühle. Alles antike Möbel. Dazu ein leicht modriger Geruch, aber nicht unangenehm.
Wow, dachte ich. Es war, als würde ich in einem Museum stehen.
Auch der Nebenraum war gespickt mit historischen Möbelstücken. Der Fernseher darauf wirkt fremd, er scheint da nicht hinzugehören. Auch nicht die Funktelefonstation, die auf einer der Kommoden steht.

Wir laufen in den Innenhof. Er wirkt, als ob dort die Zeit stehen geblieben ist. Jahrzehntelang. Erst als ich wieder die Straße vor dem Haus betrete und mein Auto davor steht, bin ich wieder im 21. Jahrhundert.


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