FR 18.02.2011 | 11.30 Uhr | N24
Schon mal zwei begossene Pudel gesehen? Nein? Regierungssprecher Steffen Seibert und Steffen Moritz, Sprecher des Verteidigungsministeriums, schlüpften am Freitagvormittag in genau diese Rolle – und machten dabei eine miese Figur.
Sie hatten es auch alles andere als einfach: Die beiden mussten sich in die Bundespressekonferenz setzen, um zu sagen, dass sie nichts wissen, nichts sagen können, nichts kommentieren können und überhaupt. Und das alles live bei N24. In Großaufnahme.
Moritz‘ Chef, Karl-Theodor zu Guttenberg, ist in eine Plagiastsaffäre verstrickt. In seiner Doktorarbeit soll er zig Passagen abgeschrieben und dabei nicht als Zitate kenntlich gemacht haben.
In die Bundespressekonferenz traue er sich offenbar nicht. Die anwesenden Journalisten erfuhren stattdessen, dass er zur selben Zeit ausgewählte Journalisten empfing, um eine Erklärung zu verlesen. Was, blieb unklar.
Aufruhr in der Bundespressekonferenz. Die Anwesenden warfen das Wort „Feigling“ in den Raum. Dass Guttenberg erst mal auf seinen Doktortitel verzichten würde, erfuhr nur die Elite – oder wer immer die Ausgewählten waren.
Moritz sei es nicht möglich gewesen, zumindest den Inhalt der Erklärung in der Pressekonferenz zu verlesen. Was für ein Armutszeugnis. Im Guttenberg-Ministerium scheinen alle so aufgeschreckt und verunsichert zu sein, dass da gar nix mehr geht. Und Steffen Moritz muss peinlich berührt das Gesicht hinhalten, um sich von den Journalisten fertig zu machen. Ein extrem mieser Stil.
Die PK war damit vorzeitig beendet.
Mal abgesehen davon, dass es lächerlich ist, zu sagen, man benutze seinen Doktortitel vorübergehend nicht. Das kann nur eine Kommission entscheiden.
Clever war die Aktion rund um die Pressekonferenz nicht.
Die PK bei N24: hier.
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