Die Familienidylle am frühen Morgen wird jäh unterbrochen – die Polizei stürmt das haus und nimmt Laura (Elizabeth Banks) fest. Der Vorwurf: Mord. Laura soll ihre Chefin umgebracht haben. Sie wird verurteilt und landet im Gefängnis – für 20 Jahre.
Für ihren Mann John (Russell Crowe) ist das ein schwerer Schlag. Er muss sich nun allein um seinen kleinen Sohn George (Brian Dennehy) kümmern. Eines lässt ihn jedoch über die ganzen Jahre nicht los: Laura ist unschuldig.
John fasst einen Plan. Er will seine Frau aus dem Knast holen. Er bereitet alles vor, Punkt für Punkt. Wo er sie rausholt, wohin sie fahren und fliegen wollen. Wie sie die Polizei überlisten. Seine Frau weiht er in seinen Plan nicht ein – zumal sie ihm ein Geständnis gemacht hat: Sie sagt, sie habe den Mord begangen.
„72 Stunden – The Next Three Days“ spielt geschickt mit den Gefühlen der Zuschauer. Wobei das unter Umständen erst ganz am Schluss klar wird. Denn ob Laura wirklich schuldig ist oder nicht – da ist nie so ganz klar. Daraus folgt, dass man John mehr und mehr für einen krabnken Mann hält, einen der in seinem Wahn alles tut, um seine Frau freizubekommen.
Das könnte dazu führen, dass einen das Geschehen etwas kalt lässt – denn auf welcher Seite könnte man stehen? Auf der der Polizei, die John und Laura fassen will? Auf Seiten des Paars?
Die Szenen, in denen John seine Pläne umsetzt, sind sehr spannend, hin und wieder sogar recht witzig, wenn König Zufall seines Hände im Spiel hat.
Ganz am Ende hat Regisseur Paul Haggis dann noch einen echten Kracher in der Hinterhand. Und unter Umständen wird man den gesamten Film erst dann amit völlig anderen Augen sehen.
Bei mir selbst hat das allerdings nicht so gut funktioniert. Ich war auf einer falschen Fährte, weshalb mir das Geschehen tatsächlich ziemlich lange egal war. Der „Boah“-Moment am Ende konnte „72 Stunden“ dann doch noch aus dem Langeweiletal herausreißen.
6/10
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